Analyse der Klägergemeinschaft Bundeswehr fordert 163 Millionen Euro Schadensersatz von Lkw-Kartell

Der Schaden der Bundeswehr aufgrund von Preisabsprachen europäischer Lastwagenhersteller ist möglicherweise größer als bekannt. Quelle: dpa

Der Schaden der Bundeswehr aufgrund von Preisabsprachen europäischer Lastwagenhersteller ist möglicherweise größer als bekannt. Das zeigt eine Analyse der Klägergemeinschaft gegen das Lkw-Kartell.

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Aufgrund von Preisabsprachen europäischer Lastwagenhersteller hat die Bundeswehr weit über 100 Millionen Euro zu viel für Militär-Lkw bezahlt. Eine Analyse der Klägergemeinschaft gegen das Lkw-Kartell, die der WirtschaftsWoche vorliegt, beziffert den Schaden für die Bundeswehr auf 163 Millionen Euro inklusive Zinsen. Die Armee soll überhöhte Preise etwa für mittelschwere und schwere Lkws gezahlt haben. Die Bundeswehr hat ihre Ansprüche an die Beschwerdeführerin DB Competition Claims (DBCC) abgetreten, eine Tochter der Deutschen Bahn. Die Bahn ihrerseits will den Herstellern einen Schaden von 91 Millionen Euro in Rechnung stellen, etwa für zu teuer eingekaufte Transporter der Spedition Schenker. Insgesamt vertritt DBCC rund 40 Geschädigte, darunter auch Flughäfen. Die Schadenssumme beträgt laut Aufstellung für das Landgericht München I insgesamt 510 Millionen Euro.

Derweil spitzt sich die Verhandlungssituation am Landgericht zu. Die Anwälte von Bundeswehr und Bahn haben einen Befangenheitsantrag gegen die Vorsitzende Richterin eingereicht, wie das Gericht der WirtschaftsWoche bestätigt. Eine für Ende Oktober angesetzte Verhandlung wurde auf Mitte 2021 verschoben. Die EU-Kommission hatte 2016 Herstellern, darunter MAN, Daimler, DAF, Iveco und Volvo/Renault eine Strafe von rund drei Milliarden Euro auferlegt.

Mehr zum Thema: Die Nachfrage nach Fernverkehrstickets bricht wieder ein. Die Deutsche Bahn hält dennoch an ihrem Wachstumsplan fest.

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