Anlagenbauer Für Kuka gibt es keine Autokrise

Der Autozulieferer Kuka trotzt der Autokrise in Europa. Das vorsteuerliche Ergebnis hat um mehr als 50 Prozent zugelegt. Der Umsatz legte ebenfalls deutlich zu. Zu den besten Kunden gehört China.

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Roboter der Firma Kuka. Der Autozulieferer trotzt der Krise. Quelle: dpa

München Ungeachtet der Autokrise in Europa hat der Zulieferer Kuka 2012 kräftig Gas gegeben. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zog laut vorläufigen Zahlen auf 109,8 Millionen Euro an, das sind 51 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie der Roboter- und Anlagenbauer am Dienstag in Augsburg mitteilte. Der Umsatz kletterte um 21 Prozent auf gut 1,74 Milliarden Euro. Weltweit sei die Nachfrage nach Produktionsrobotern und automatisierten Anlagen hoch gewesen, erklärte der Konzern, der rund drei Viertel seines Geschäfts mit Autobauern macht.

Kuka hatte zuletzt mehrmals betont, von der tiefen Krise in der europäischen Pkw-Industrie nichts zu spüren. Diese trifft vor allem Hersteller von Fahrzeugen im unteren und mittleren Preissegment mit Fokus auf Europa. Zu den Kunden des schwäbischen Zulieferers zählen indes viele international ausgerichtete Mittel- und Oberklasse-Autobauer, die Absatzrückgänge in Europa in boomenden Regionen anderswo auf der Welt ausgleichen.

Zudem bestellen Abnehmer in China immer mehr Roboter und automatisierte Fertigungsstraßen bei Kuka. Aus der Volksrepublik kamen im vergangenen Jahr zahlreiche Großaufträge, ebenso wie von den Autobauern Volkswagen, Daimler, Ford und BMW. Insgesamt legte der Auftragseingang bei Kuka 2012 um 22 Prozent auf 1,89 Milliarden Euro zu. Der Orderbestand schwoll um 26 Prozent auf 909 Millionen Euro an. Dies sorge für eine hohe Auslastung weit ins Jahr 2013 hinein, sagte ein Firmensprecher, ohne Details nennen zu wollen.

Wie bei Auftragseingang und Umsatz erzielte das MDax-Unternehmen im vergangenen Jahr auch bei der Profitabilität einen Rekordwert. Die Rendite (Ebit-Marge) verbesserte sich von 5,1 Prozent im Vorjahr auf jetzt 6,3 Prozent. Mit den Zahlen übertraf Kuka die Erwartungen der Analysten und die eigene Prognose für das Gesamtjahr. An der Frankfurter Börse stieg der Kurs in einem kaum veränderten Marktumfeld um 1,5 Prozent. Analyst Jasko Terzic von der DZ Bank gab allerdings zu bedenken, dass das vierte Quartal etwas schwächer als gedacht ausgefallen sei. Es sei zu erwarten, dass die Zeit der hohen Wachstumsraten vorbei sei, und es in den kommenden Quartalen moderater zugehe.

Kuka will einen Ausblick für 2013 und Details zum Jahr 2012 bei der Bilanzpressekonferenz am 26. März veröffentlichen. Wie der Konzern weiter mitteilte, wurde dank eines auf 77,1 Millionen Euro angestiegenen freien Cashflows die Nettoverschuldung vollständig abgebaut.

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