Areva Französischer Atomkonzern sichert sich Brückenkredit

Der französische Atomkonzern Areva hat sich von sechs Banken einen milliardenschweren Brückenkredit gesichert. Damit soll die Finanzierung des Sanierungskurses gewährleistet werden.

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Der französische Atomkonzern braucht Geld, um den Sanierungsplan umzusetzen. Quelle: Reuters

Paris Der französische Atomkonzern Areva hat sich zur Finanzierung seines Sanierungskurses einen Brückenkredit über 1,1 Milliarden Euro gesichert. Damit solle die nötige Liquidität für das laufende Jahr gewährleistet werden, teilte das seit vier Jahren defizitäre Unternehmen am Donnerstag mit. Das Geld werde von sechs Banken zur Verfügung gestellt. Um mehr Zeit zum Abschluss des Kredits zu haben, wurde die Vorlage der Bilanz für 2015 kurzfristig auf Freitag verschoben. Dann wird der fünfte Jahresverlust in Folge erwartet. Die Aktie wurde zunächst vom Handel ausgesetzt.

Die Regierung in Paris stellte sich hinter das Vorgehen des staatlich kontrollierten Konzerns, der einst als das Juwel der französischen Atomwirtschaft galt. "Aus unserer Sicht gibt es keine negative Konsequenz", sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums. Es sei ein weiterer Schritt der Erholung für das Unternehmen, dass rasch und planmäßig Forschritte mache.

Areva setzt aber wie der gesamten Branche zu, dass seit der Atomkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 weniger Kernkraftwerke gebaut werden. Zudem machen langwierige Verzögerungen beim Bau eines Reaktors in Finnland zu schaffen, den Areva gemeinsam mit Siemens errichten soll. Der AKW-Betreiber und das Baukonsortium haben sich gegenseitig mit milliardenschweren Schadenersatzforderungen überzogen.

Zuletzt hatte Areva eine Kapitalerhöhung von fünf Milliarden Euro angekündigt, um die Finanzen auf Vordermann zubringen. Teil des Sanierungsplanes ist zudem der Verkauf der Mehrheit an der Reaktorsparte an den ebenfalls staatlich kontrollierten Stromversorger EDF. Die Übernahme, die von der Regierung eingefädelt wurde, soll 2017 abgeschlossen werden. Beide Seiten hatten sich nach monatelangen Verhandlungen geeinigt. Künftig will sich Areva auf den Uran-Bergbau und das Geschäft mit Kernbrennstoff konzentrieren.

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