Audi-USA-Chef Scott Keogh "Wir werden dieses Jahr einen Rekord erzielen"

Audi sieht sich in den USA gut aufgestellt. Als US-Chef des Unternehmens will Scott Keogh die Früchte langfristiger Aufbauarbeit ernten – er findet sogar einen Markt für Dieselfahrzeuge.

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Mit seinem Produktportfolio will Audi auch den Absatz in den USA wachsen lassen. Quelle: Reuters

Paris Die in den USA aufgedeckte Dieselaffäre schlägt sich dort bei Audi nicht in den Verkaufszahlen nieder. "Wir werden dieses Jahr einen neuen Rekord erzielen", sagte US-Chef Scott Keogh am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters auf dem Pariser Autosalon. 2015 verkaufte die Ingolstädter VW-Tochter in den USA etwas mehr als 200.000 Autos.

Das Produktportfolio werde den Absatz weiter wachsen lassen. Vor allem die Neuauflage des Geländewagens Q5, der in Mexiko produziert wird, soll für Schub sorgen. Auf die Frage nach dem Einfluss der Abgasaffäre sagte der Manager, das Geschäft sei "sehr gut" weitergelaufen.

Wie Keogh erläuterte, profitiert Audi jetzt von jahrzehntelanger Aufbauarbeit in den Vereinigten Staaten, die lange der größte Automarkt der Welt waren und wo viele Oberklasse-Fahrzeuge verkauft wurden. Audi habe Qualität und Image verbessert, die Kundenzufriedenheit sei deutlich gestiegen.

Außerdem wurde das Händlernetz neu aufgestellt. Audi hatte in der Vergangenheit in den USA Geld verloren, auch weil damals im Rennen um die führenden Plätze im Premiumsegment Stückzahlen wichtiger genommen wurden als Rendite.

Generell sei der Oberklassemarkt in den USA in den vergangenen Jahren stark gewachsen, jetzt gehe er das erste Mal zurück. Es habe eine "dramatische Verschiebung" hin zu Geländewagen gegeben, sagte der US-Chef. Inzwischen machten SUV 53 Prozent des dortigen Premiumsegments aus, früher war es rund ein Drittel.

Mit dem neuen Werk in Mexiko, das am Freitag offiziell eröffnet wird, könne Audi neue Modelle wie den Q5 schneller auf den US-Markt bringen. Der Geländewagen sei das wichtigste Modell der Ingolstädter in den Vereinigten Staaten.

Keogh geht davon aus, dass es in den USA, wo der Dieselanteil traditionell sehr klein ist, im SUV-Segment künftig noch einen Markt für Dieselfahrzeuge geben könnte. Zur Abgasaffäre oder zum Fortgang der Verhandlungen mit den US-Behörden wollte sich der Manager nicht äußern.

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