Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch VW ermittelt im Abgasskandal über 2017 hinaus

Der VW-Aufsichtsratsvorsitzende Pötsch rechnet damit, dass der Abgasskandal die Behörden auch noch 2018 weiter beschäftigen wird. Mit der Veröffentlichung eines Berichts über interne Ermittlungen rechnet er nicht.

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Der Aufsichtsratsvorsitzende wird mit dem Abgasskandal wohl noch länger zu tun haben. Quelle: AFP

Berlin Die Aufklärung des Abgasskandals bei Volkswagen wird sich wohl noch länger hinziehen. „Einen richtigen Schlusspunkt wird es so schnell nicht geben können“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Samstagausgabe) laut Vorabbericht. Es werde wohl eher länger dauern als bis zum Jahresende. Gleichzeitig sagte der Manager, dass VW neben den von den amerikanischen Behörden vorgelegten Feststellungen keinen eigenen Bericht über die Ermittlungen veröffentlichen wird. Dies wäre für das Unternehmen „unvertretbar riskant“.

Auch über die internen Ermittlungen der Anwaltskanzlei Jones Day will VW weiter schweigen. „Um es klar zu sagen: Einen solchen schriftlichen Bericht, weder einen Zwischen- noch einen Abschlussbericht, gab es nicht, und den wird es nicht geben.“ Pötsch begründete das mit einer Vereinbarung, die VW mit den US-Justizbehörden bei der Bewältigung des Dieselskandals eingegangen ist. VW sei bei der Weitergabe der Ermittlungsergebnisse leider nicht Herr des Verfahrens, sagte Pötsch. „Die Problematik, selbst nicht uneingeschränkt kommunizieren zu können, war am Anfang nicht so selbstverständlich“, sagte er. „Wenn man sich auf diese Systematik einlässt, dann gelten gewisse Spielregeln, an die wir uns halten müssen.“

VW hatte im September 2015 die Manipulation von Abgaswerten bei Millionen Dieselautos eingestanden. Eine illegale Abschalteinrichtung sorgt dafür, dass die Wagen Abgasgrenzwerte nur auf dem Prüfstand einhalten, nicht aber auf der Straße. Der Konzern sieht sich mit zahlreichen Klagen und Schadenersatzforderungen konfrontiert.

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