




Bei der australischen Hochtief-Tochter Leighton wirft der Chef des Verwaltungsrates aus Ärger über den Essener Baukonzern die Brocken hin. Stephen Johns habe ebenso wie die Leighton-Direktoren Wayne Osborn und Ian Macfarlane seinen Rücktritt eingereicht, erklärte das Unternehmen am Freitag in einer Mitteilung an die Börsenaufsicht.
Die Manager seien der Ansicht, dass Hochtief entgegen den Vereinbarungen keine unabhängige Führung bei Leighton mehr unterstütze. Johns hatte die Sorge geäußert, dass Leighton nach der Hochtief-Übernahme durch ACS die Unabhängigkeit verlieren würde.
Hochtief stellt sich nach dem überraschenden Abgang der drei Verwaltungsräte hinter die verbliebene Führungsspitze. Leighton-Chef Hamish Gordon Tyrwhitt, Finanzchef Peter Allan Gregg und das übrige Management hätten die volle Unterstützung Hochtiefs, sagte ein Sprecher am Freitag. Hochtief schätze ihre "erfolgreiche Arbeit" und unterstütze die derzeitige Strategie Leightons. Die drei hochrangigen Leighton-Vertreter, die das Handtuch geworfen hatten, seien nicht operativ tätig gewesen, hieß es weiter. Die Zusammenarbeit zwischen Hochtief und Leighton sei eine Erfolgsgeschichte, betonte der Sprecher. Diese "gute Kooperation" solle fortgesetzt werden.
Die Aktie fiel am Freitag zunächst um 6,5 Prozent. Hochtief hält 54 Prozent an Leighton. 2012 machte die Firma 362 Millionen Euro Gewinn. Der Essener Hochtief-Konzern selbst gehört seit 2011 zur spanischem Baugruppe ACS, die Hochtief derzeit umbaut und auf Gewinn trimmt.