
Die deutsche Stahlindustrie will im neuen Jahr ihre Produktion erneut etwas steigern. "2015 setzt sich die leichte Erholung des deutschen Stahlmarktes fort" sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff. Die Rohstahlproduktion werde wohl um ein Prozent auf 43,3 Millionen Tonnen ausgeweitet. Der Ausblick sei konservativ.
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Wichtige Kunden wie der Maschinenbau und die Bauindustrie peilten ein Wachstum von zwei Prozent an. Sorge bereite der Branche aber die Konkurrenz aus China. Auch dürften russische Hersteller wegen der Wirtschaftskrise im eigenen Land verstärkt auf den europäischen Markt streben.
Die größten Stahlhersteller
Der mit Abstand größte Stahlproduzent der Welt ist Arcelor-Mittal. Der Konzern mit europäischen und indischen Wurzeln stellte 2015 gut 97 Millionen Tonnen Stahl her.
Quelle: World Steel Association
Der zweitgrößte Hersteller kommt aus China: Die Hebei Iron and Steel Group stellte 2015 rund 47,8 Millionen Tonnen Stahl her. Auch dieser Konzern ging aus einer Fusion hervor, die Unternehmen Tangsteel und Hansteel schlossen sich 2008 zusammen.
Auf Platz drei abgerutscht ist der japanische Konzern Nippon Steel & Sumitomo Metal. Die beiden japanischen Hersteller hatten sich im Oktober 2012 zusammengeschlossen und kamen 2015 zusammen auf ein Produktionsvolumen von 46,3 Millionen Tonnen Stahl, knapp 3 Millionen weniger als im Vorjahr.
Mit einer Produktion von rund 42 Millionen Tonnen Stahl ist Posco der viertgrößte Hersteller. Das Unternehmen ist der größte südkoreanische Anbieter und macht viele Geschäfte mit China.
Auf Platz fünf folgt ein weiterer chinesischer Konzern: Baosteel Group. Das Unternehmen mit Sitz in Shanghai produzierte knapp 35 Millionen Tonnen Stahl. Schlagzeilen machte der Hersteller im Jahr 2000 mit seinem Börsengang, der damals in China Rekorde brach.
Im Vergleich zu Arcelor-Mittal, Hesteel & Co. ist Thyssen-Krupp ein Leichtgewicht. 2015 ging es für den größten deutschen Stahlproduzent mit einer Produktion von 17,3 Millionen Tonnen aber immerhin drei Plätze hinauf auf Rang 16. Ähnlich viel produziert der Konkurrent Gerdau aus Brasilien (17 Millionen Tonnen).
Im vergangenen Jahr hatte die Schwerindustrie um ThyssenKrupp, Salzgitter und Weltmarktführer ArcelorMittal ihre Produktion um ein Prozent auf knapp 43 Millionen Tonnen erhöht. Die europäischen Stahlkocher kämpfen seit Jahren mit Überkapazitäten, der Konjunkturschwäche in Südeuropa und der zunehmenden Konkurrenz außereuropäischer Anbieter.