Ausgerechnet bei Viessmann? Rheinmetall drängt offenbar ins Wärmepumpengeschäft

Wärmepumpen sind ein Milliardengeschäft Quelle: imago images

Rheinmetall will laut einem Medienbericht ins Geschäft mit Wärmepumpen einsteigen und eine wichtige Komponente für die Geräte herstellen. Kunde soll ausgerechnet ein derzeit im Fokus stehender Mittelständler sein.

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Der Rüstungskonzern Rheinmetall will offenbar in das wachsende Geschäft mit Wärmepumpen einsteigen. Wie das „Handelsblatt“ aus Konzernkreisen berichtet, will das Düsseldorfer Dax-Unternehmen künftig eine Schlüsselkomponente fertigen: Verdichter, auch Kompressoren genannt. Rheinmetall wolle einen „führenden deutschen Heizungshersteller“ mit der Komponente beliefern. Dabei soll es sich ausgerechnet um Mittelständler Viessmann handeln.

Viessmann sorgt seit vergangener Woche für Schlagzeilen, weil das lukrative Kerngeschäft samt Wärmepumpen in die USA verkauft werden soll. Käufer bei dem 12 Milliarden Euro schweren Deal ist der US-Konzern Carrier.

Auffällig ist, dass Rheinmetall sich betont zurückhaltend gibt. Zu einer Anfrage der WirtschaftsWoche könne man keine Stellungnahme abgeben, teilte ein Sprecher mit.

Bekannt ist nur, dass Rheinmetall einen Großauftrag für Kältemittelverdichter im Volumen von 770 Millionen Euro erhalten hat. Das teilte der Konzern selbst vorigen Dezember mit, nannte aber keine Details. Verdichter sind essenziell für Klimaanlagen, aber eben auch für Wärmepumpen.

Rheinmetall schreibt indes nur, der Konzern wolle seine „Diversifizierungsstrategie fortsetzen“ und Technologien passgenau für „verschiedenste Anwendungen“ verfügbar machen.



Wärmepumpen gelten als Schlüsseltechnologie bei der energetischen Sanierung von Immobilien und der Wärmewende. Der Griff des amerikanischen Konzerns Carrier nach Viessmann sorgte für Diskussionen um die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunft Deutschlands bei kritischer Technologie. Unternehmenschef Max Viessmann hingegen betonte im Gespräch mit der WirtschaftsWoche: „Es ist kein Ausverkauf, kein Verkauf, sondern ein Teilverkauf und eine Partnerschaft.“

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