
Seuol Der südkoreanische Autobauer Hyundai Motor hat seinen Gewinn dank neuer Modelle kräftig gesteigert und will den Schwung für weiteres Wachstum in den USA nutzen. Der Reingewinn sprang im zweiten Quartal um fast ein Drittel auf umgerechnet 696 Millionen Euro (919,3 Milliarden Won), wie der VW-Rivale am Montag mitteilte.
Bei dem größten Gewinnsprung seit sieben Jahren profitierte der Konzern auch von der Schwäche der heimischen Währung Won, die wegen der Handelskonflikte soviel an Wert gegenüber dem Dollar verloren hat, wie keine andere asiatische Währung. Für seinen größten Überseemarkt USA kündigte Hyundai an, den Marktanteil nach einer Schwächephase wieder zu steigern.
Dabei soll vor allem der überarbeitete SUV Palisade helfen. Der Anteil solcher Stadtgeländewagen am Modellangebot solle bis 2023 auf zwei Drittel von zuletzt 51 Prozent klettern. Im Zeitraum April bis Juni legten die Verkäufe in den USA in einem insgesamt schwächelnden Markt um drei Prozent zu. Daheim in Südkorea sorgten neue Modelle wie Palisade und der Sonata dafür, dass sich der Absatz um mehr als acht Prozent erhöhte.
Von der Erholung erhofft sich Konzernvize Euisun Chung Unterstützung bei Investoren für die geplante Umstrukturierung des Konzerns. Ein früherer Vorschlag war am Widerstand von Aktionären gescheitert, darunter dem Hedgefonds Elliott. Der aktivistische US-Investor hatte sich unter anderem für eine Auswechselung des Managements stark gemacht.
Der Forderung kam Chung nach, indem er mehrere ausländische Führungskräfte anheuerte, darunter auch einen früheren Gefolgsmann von Ex-Nissan-Boss Carlos Ghosn. Chung ist der einzige Sohn des 81-jährigen Vorsitzenden der Hyundai Motor Group, Chung Mong-koo, und macht sich Hoffnungen auf dessen Nachfolge.
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