Autobauer Porsche erweist sich im ersten Halbjahr bei VW als Ertragsstütze

Porsche und Skoda haben im ersten Halbjahr Gewinn gemacht – und sind damit die Ausnahme im VW-Konzern. Alle Hoffnungen ruhen auf der zweiten Jahreshälfte.

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Bei Porsche fiel die Umsatzrendite mit 9,9 Prozent nur noch einstellig aus. Quelle: Reuters

Volkswagen kann sich bei der Erholung vom Corona-Schock auf sein Pkw-Geschäft stützen. Die Hauptmarke VW findet nach einem hohen zweistelligen Absatzrückgang im Krisenquartal langsam den Boden und hat dank des strikten Kostenmanagements im Juni die Gewinnschwelle fast erreicht, wie VW am Freitag mitteilte.

Für Juli erwarten die Wolfsburger bei den Auslieferungen nur noch einen einstelligen prozentualen Rückgang zum Vorjahresmonat. Alle Hoffnungen ruhen nun auf der zweiten Jahreshälfte und darauf, dass sich die zweite Ansteckungswelle in Grenzen hält.

Die Sport- und Geländewagentochter Porsche erwies sich auch im ersten Halbjahr als Ertragsstütze. Das operative Ergebnis schrumpfte zwar um mehr als ein Viertel auf rund 1,2 Milliarden Euro. Aber damit gehören die Stuttgarter zu den wenigen Marken im Konzern überhaupt mit einem Gewinn.

Lediglich die tschechische VW-Schwestermarke Skoda, die mit ihren günstigen Modellen den Massengeschmack trifft, schaffte unter den Pkw-Marken mit 228 Millionen Euro ebenfalls ein operatives Plus. Dagegen fiel die Wolfsburger Hauptmarke VW Pkw vor Sondereinflüssen mit 1,5 Milliarden Euro tief in die roten Zahlen.

Bei Porsche fiel die Umsatzrendite mit 9,9 Prozent nur noch einstellig aus. Trotz dieses Corona-bedingten Rückschlags wollen sich die Stuttgarter bei der Rendite aber nicht vom Kurs abbringen lassen. „Bei den Investitionen in die Elektromobilität machen wir weiter Tempo“, bekräftigte Finanzchef Lutz Meschke.

Um sein ehrgeiziges Renditeziel von 15 Prozent in absehbarer Zeit wieder zu erreichen, kündigte er weitere Einsparungen an. „Für sichere Arbeitsplätze sind große, gemeinsame Anstrengungen notwendig“, sagte Meschke, nannte aber keine Details.

Audi, lange der zweite Gewinnbringer des Konzerns, will sich wieder hochkämpfen. Dazu will der neue Vorstandschef Markus Duesmann die Marke mit den vier Ringen neu ausrichten und den alten Audi-Slogan „Vorsprung durch Technik“ mit neuem Leben füllen. Als Premiummarke soll Audi auch in der Elektromobilität eine Vorreiterrolle im Konzern übernehmen. Noch haben auch die Ingolstädter schwer mit der Corona-Krise zu kämpfen: Im ersten Halbjahr fiel ein Betriebsverlust von 750 Millionen Euro an - nach einem Gewinn von 2,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Umsatz brach um 29 Prozent auf 20,5 Milliarden Euro ein.

Inzwischen zeichnet sich auch bei der vom Dieselskandal schwer gebeutelten VW-Tochter ein Silberstreif am Horizont ab. Trotz erster positiver Signale aus den Märkten bleibe das Jahr 2020 aber extrem herausfordernd, mahnte Audis Finanzchef Arno Antlitz. Das operative Ergebnis werde „erheblich“ unter Vorjahr liegen, aber „klar positiv“ sein, prognostizierte er.

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