In den Ermittlungen wegen der möglichen Verwicklung von Continental in den VW-Dieselskandal gibt es einen Durchbruch. Einer der Beschuldigten, ein technischer Projektleiter, habe seine Tatbeteiligung und Kenntnis von der Abschalteinrichtung in dem 1,6 Liter-Dieselmotor EA 189 von Volkswagen umfassend eingeräumt und weitere Beschuldigte belastet, teilte die Staatsanwaltschaft Hannover am Freitag am Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters mit. Auf ihn werde die Kronzeugenregelung angewendet, die eine mildere Strafe ermögliche.
Aufgrund der Aussage des Projektleiters hätten sich mehrere weitere Beschuldigte mit der Staatsanwaltschaft in Verbindung gesetzt, „um geständige Angaben zu machen“, teilte die Ermittlungsbehörde weiter mit.
Die Untersuchungen und das Verfahren gegen den Kronzeugen würden gegen eine Geldauflage eingestellt. Continental lehnte eine Stellungnahme ab. Ein Sprecher sagte, der Ermittlungsstand sei ihm nicht bekannt.
Das Verfahren wegen Beihilfe zum Betrug, wegen Untreue und Beihilfe zur Untreue richtet sich nach Angaben der Behörde noch gegen insgesamt 60 Beschuldigte. Gegen zwei weitere Personen werde wegen der Verletzung der Aufsichtspflicht ermittelt.
Die Staatsanwaltschaft hatte ihre Ermittlungen im VW-Dieselskandal im November auf ehemalige Top-Manager von Continental ausgeweitet. Betroffen sind Ex-Konzernchef Elmar Degenhart, der wegen der Vorwürfe abberufene Finanzvorstand Wolfgang Schäfer sowie ein weiteres ehemaliges Vorstandsmitglied.