Automobilindustrie Branchenverband erwartet geringeres Wachstum

Vertreter der europäischen Autoindustrie erwarten für 2018 ein geringeres Wachstum als noch im Vorjahr. Als Hauptgründe werden der EU-Austritt Großbritanniens und die schärfere Regulierung von Abgaswerten genannt.

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Der PSA-Chef ist Präsident des Branchenverbandes Acea. Quelle: Reuters

Brüssel Die europäische Autoindustrie erwartet für dieses Jahr ein deutlich gebremstes Wachstum von nur rund einem Prozent. Der Branchenverband Acea verwies am Mittwoch in Brüssel auf politische Risiken durch den Brexit und die EU-Pläne für schärfere Abgaswerte bis 2030. Verbandspräsident Carlos Tavares forderte Korrekturen und eine dreijährige Übergangsfrist nach dem EU-Austritt Großbritanniens 2019.

Trotz der Abgas- und Kartellskandale meldet der Verband für 2017 ein Wachstum des EU-Automarkts um 3,4 Prozent auf gut 15 Millionen verkaufte Fahrzeuge. Die Wachstumsprognose für dieses Jahr ist deutlich trüber.

Man sei besorgt über die kürzlich von der EU-Kommission vorgestellten Pläne zur weiteren Begrenzung des Kohlendioxid-Ausstoßes in zwei Etappen 2025 und 2030. Diese „bringen unsere Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr“, sagte Tavares. Nötig sei ein „realistischer Ansatz“. Durch den raschen Niedergang des Dieselmotors seien nicht nur die mittelfristigen Klimaziele in Gefahr, sondern auch die kurzfristigen bis 2021.

Tavares bemängelte, die Strategie der EU-Kommission für emissionsfreie Autos sei nicht wie angegeben technologieneutral, sondern bevorzuge Elektroautos. Die könne man aber nur ohne gewinnschmälernde Anreize verkaufen, wenn sie für Kunden bequem und zuverlässig seien. Voraussetzung sei ein dichtes Netz von Ladestationen. „Wir können unsere Kunden nicht zwingen, ein Produkt zu kaufen, das sie nicht laden können“, sagte Tavares, der auch Chef des französischen PSA-Konzerns ist.

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