Autozulieferer Batteriehersteller CATL drosselt Ausbaupläne in Nordamerika

Der Konzern CATL prüft seine Pläne für eine neue Fabrik in Nordamerika. Es bestehe die Sorge, dass ein neues US-Gesetz die Kosten in die Höhe treiben könnte.

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CATL hatte eigentlich nach neuen Standorten für eine Fabrik in Nordamerika geschaut. Die Suche wurde nun aber gedrosselt. Quelle: CATL

Der chinesische Batteriezellhersteller CATL drosselt Insidern zufolge angesichts neuer US-Regeln zur Herkunft von Batterierohstoffen seine Ausbaupläne in Nordamerika. Das Unternehmen habe seit August die Suche nach möglichen Standorten für neue Fabriken verlangsamt, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. CATL selbst war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Nach den US-Regeln, die im Inflation Reduction Act zusammengefasst sind, kommen nur solche Elektroautos für Steuererleichterungen in Frage, welche Zielvorgaben für Batterien aus heimischer Produktion erfüllen. CATL wäre der erste bedeutende Zulieferer, der wegen dieses Gesetzes Investitionspläne auf den Prüfstand stellt.

Das Gesetz sieht vor, dass Autobauer bis 2024 die Hälfte der Rohstoffe in Batterien aus Nordamerika oder aus verbündeten Ländern beziehen müssen, bis 2026 soll der Anteil auf 80 Prozent steigen. Der demokratische Senator Joe Manchin, der das Gesetz mit verfasst hat, sagte, Ziel sei es, die Abhängigkeit der Branche von Rohstoffen aus China zu reduzieren und heimische Investitionen anzukurbeln. Spitzenmanager von Autobauern wie Volkswagen, BMW oder Hyundai haben US-Abgeordnete bereits darum gebeten, sich für eine längere Frist einzusetzen.

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Für CATL gehört Nordamerika den Insidern zufolge weiterhin zu den wichtigsten Märkten. Die neuen Regeln seien aber eine „Bananenschale“, welche die Investitionspläne drosselten, sagte einer der Insider. Eine dritte Person sagte, die Preise für die Rohstoffe aus nordamerikanischer Produktion seien höher als die Einfuhr aus China, selbst wenn der Bau von Fabriken in den USA mit Steuergeld gefördert werde.

In den vergangenen Monaten hatte Reuters noch über CATL-Pläne zum Bau von Fabriken in den USA und Mexiko berichtet, von denen aus Kunden wie Ford oder BMW beliefert werden könnten. Die Münchner beziehen die Batterien für ihre Elektroautos der Neuen Klasse in Europa und China unter anderem von CATL. In den USA entschied sich BMW allerdings für Batterien von Envision AECS.

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