Autozulieferer Familie will Schaeffler-Vorzugsaktien vorerst behalten

Blick auf den Eingang des Hauptsitzes der Schaeffler AG Quelle: dpa

Die Eigentümerfamilie des Autozulieferers Schaeffler will ihre börsennotierten Vorzugsaktien mindestens zwei Jahre lang nicht verkaufen.

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Die Eigentümerfamilie des Autozulieferers Schaeffler will ihre börsennotierten Vorzugsaktien mindestens zwei Jahre lang nicht verkaufen. Nach Gesprächen von Mehrheitseigentümer Georg Schaeffler mit Investoren in Frankfurt, London und New York habe die Familienholding IHO ihre Haltefrist für die 166 Millionen Papiere von einem auf zwei Jahre verlängert, teilte Schaeffler am Montag mit. "Natürlich haben uns Investoren gefragt, ob die Familie kurzfristig Aktien platzieren will", sagte Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld, der auch die Geschicke der IHO mitbestimmt, der Nachrichtenagentur Reuters. "Diese Sorge konnten wir ihnen nehmen."

Die Familie hatte vor zwei Wochen mitgeteilt, einen Teil ihrer - nicht börsennotierten - Stammaktien in Vorzugspapiere ohne Stimmrecht umzuwandeln, um sich damit mehr Spielraum zu verschaffen. "Es gibt seitens der Familie keine Überlegungen, sich aus Schaeffler zurückzuziehen oder ihr Portfolio grundlegend umzubauen", sagte Rosenfeld.

Georg Schaeffler und seine Mutter Maria Elisabeth halten alle Stammaktien an der AG. 25 Prozent waren bisher in Form stimmrechtsloser Vorzugsaktien im Streubesitz. Künftig bestehen 50 Prozent des Grundkapitals aus Vorzügen, wovon die Hälfte der Familie gehört. Das gäbe den Schaefflers die Möglichkeit, ihren Kapitalanteil auf gut 50 Prozent zu reduzieren, ohne die Macht abzugeben. "Man könnte die Aktien als Währung einsetzen - oder damit eine Anleihe der Holding unterlegen", sagte Rosenfeld. Er widersprach Spekulationen, der Schritt hänge mit Überlegungen zusammen, den Autozulieferer Continental aufzuspalten. An diesem halten die Schaefflers 46 Prozent halten. "Mit Conti hat das nichts zu tun."

Die Vorzugsaktionäre von Schaeffler bekommen künftig einen Aufschlag von fünf Cent auf die Stamm-Dividende. Bisher liegt der Aufschlag bei einem Cent. Mit der Erhöhung habe das Unternehmen auf Kritik von Investoren regiert, sagte Rosenfeld.

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