
Frankfurt Der Kohlenstoff-Spezialist SGL verkauft ein Carbonfaser-Werk in den USA an die japanische Mitsubishi Rayon. SGL konzentriert sich damit in der Carbonfaser-Produktion auf seine zwei anderen Standorte in Moses Lake in den USA sowie in Muir of Ord in Schottland, wie das Wiesbadener Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Das Werk in Evanston im US-Bundesstaat Wyoming, von dem sich SGL nun trennt, ist das kleinste der bislang drei Werke zur Produktion von Carbonfasern des Unternehmens. Rund 50 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Die Produktion von speziellen Carbonfasern, die bislang ausschließlich in Evanston gefertigt wurden, soll künftig in dem schottischen Werk erfolgen. Der Vertrag mit Mitsubishi Rayon wurde bereit Ende Dezember unterzeichnet, der Abschluss der Transaktion wird für April erwartet.
Zum Verkaufspreis machte SGL keine Angaben. Die Hessen erwarten aber einen positiven wenn auch nicht wesentlichen Effekt auf den Jahresabschluss. In Moses Lake hat SGL zusammen mit seinem Großaktionär BMW die weltweite größte Produktionsstätte für industrielle Carbonfasern errichtet.
Die Wiesbadener hatten im vergangenen Herbst ihr ehemaliges Kerngeschäft mit Grafitelektroden verkauft. Mit dem Umbau setzt SGL-Chef Jürgen Köhler voll auf das Geschäft mit Carbonfasern und Spezialgrafitprodukten, von denen er sich in den kommenden Jahren kräftiges Wachstum verspricht.