BASF Ludwigshafener schaffen die Trendwende

Der Chemiekonzern BASF konnte seinen Gewinn steigern. Sowohl das Geschäft mit Basischemikalien als auch das Öl- und Gasgeschäft haben sich erholt. Chef Kurt Bock gibt sich „verhalten optimistisch“ für 2017.

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Der Chemiekonzern aus Ludwigshafen schlägt sich besser als die Konkurrenz. Quelle: dpa

Ludwigshafen Nach fünf Quartalen mit rückläufigen Ergebnissen ist dem Chemiekonzern BASF die Trendwende gelungen. Für Schwung sorgte eine Erholung im Geschäft mit Basischemikalien sowie im lange gebeutelten Öl- und Gasgeschäft. Der operative Gewinn (Ebit) vor Sondereinflüssen stieg im vierten Quartal um 15 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro, wie das Ludwigshafener Unternehmen am Freitag mitteilte. BASF setzte 14,8 Milliarden Euro um, ein Plus von sieben Prozent. „Im Laufe des Jahres ist es uns gelungen, das Wachstum der BASF zu steigern“, sagte Vorstandschef Kurt Bock. „Wir erhöhten die Verkaufsmengen von Quartal zu Quartal.“ Vor allem in Asien habe der Absatz im Chemiegeschäft kontinuierlich zugelegt.

Für das laufende Jahr stellte Bock ein deutliches Umsatzwachstum durch Steigerungen in allen Geschäftssegmenten in Aussicht. Der bereinigte operative Gewinn soll leicht zulegen, worunter der Vorstand einen Zuwachs von bis zu zehn Prozent versteht. „Wir sind verhalten optimistisch für 2017“, sagte Bock. Angesichts erheblicher politischer Unsicherheiten bleibe die Volatilität hoch. Wichtiger sei aber: „Unser Ergebnis soll wieder ansteigen, auch im Öl- und Gasgeschäft.“

2016 sank der Umsatz um 18 Prozent auf 57,6 Milliarden Euro, wozu auch die Trennung vom Gashandels- und Speichergeschäft beitrug, das in einem Milliarden-Tauschgeschäft an Gazprom ging. Der bereinigte operative Gewinn schrumpfte um sechs Prozent auf 6,3 Milliarden. Unter dem Strich stieg der Gewinn jedoch um zwei Prozent auf gut vier Milliarden, wozu eine bessere Steuerquote beitrug. Die Aktionäre sollen eine zehn Cent höhere Dividende von drei Euro je Aktie erhalten.

BASF hatte lange mit dem schwachen Ölpreis zu kämpfen, da der Chemieriese mit der in Kassel ansässigen Tochter Wintershall einen eigenen Öl- und Gasförderer besitzt. Im vierten Quartal verteuerte sich allerdings die richtungweisende Sorte Brent aus der Nordsee um etwa 15 Prozent und kostete zum Jahreswechsel knapp 57 Dollar je Barrel (159 Liter) nachdem sie im Januar 2016 noch ein Zwölf-Jahrestief bei 27,10 Dollar markiert hatte. Das half BASF im Öl- und Gasgeschäft auf die Sprünge, dessen bereinigtes Ergebnis sich im vierten Quartal um mehr als ein Viertel verbesserte.

Die kräftigsten Ergebniszuwächse verbuchten die Kurpfälzer allerdings im Geschäft mit Basischemikalien, das von einer verbesserten Rendite bei Kunststoffvorprodukten und Petrochemikalien profitierte. Deutlich abwärts ging es dagegen im Pflanzenschutzgeschäft. Die BASF-Aktie stieg nach den Zahlen vorbörslich um 1,5 Prozent.

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