BASF-Vorstandschef Martin Brudermüller „Kein vergleichbares Chemieunternehmen ist konsequenter“

Martin Brudermüller Quelle: Presse

BASF-Chef Martin Brudermüller macht den weltweit größten Chemiekonzern fit für die Klimawende. Dafür gibt es sogar etwas Lob von Greenpeace.

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Dass der BASF-Chef es ernst meint mit der Energiewende im eigenen Haus, zeigt sich an seinem persönlichen Engagement. Martin Brudermüller sitzt im Wirtschaftsbeirat der Grünen. Das, so sagt er, lohne sich allein der spannenden Diskussionen wegen. Und weil ihm das Thema Klimaschutz wichtig ist. Schon vor Jahren, als viele Manager noch nicht so weit waren, räsonierte Brudermüller darüber, dass schmelzende Gletscher in den Alpen, Dürreperioden in den USA und Niedrigwasser im Rhein allesamt keine zufälligen Wetterphänomene sind.

Seit 2018 führt Brudermüller den weltweit größten Chemiekonzern BASF – und schenkt dem Klimawandel deutlich mehr Aufmerksamkeit als sein Vorgänger Kurt Bock. Dabei verursacht kaum ein anderes Unternehmen so viel Kohlendioxid und verbraucht so viel Energie wie das Ludwigshafener Unternehmen. BASF ist allein für ein Prozent der deutschen Kohlendioxid-Emissionen verantwortlich.

Brudermüller meint es ernst und treibt den Umbau voran. Einige Projekte hat er bereits angeschoben: Gemeinsam mit RWE baut BASF einen Windpark in der Nordsee, um das Stammwerk Ludwigshafen zu versorgen. Dessen Herzstück, der Steamcracker, soll von 2030 an statt mit Erdgas und Grünstrom laufen. Bis 2050 will BASF klimaneutral sein. Kein Chemieunternehmen vergleichbarer Größe treibe den Umbau konsequenter voran, ist Brudermüller überzeugt.

Wirtschaftlich geht es bei der BASF wieder aufwärts, wie die aktuellen Halbjahreszahlen zeigen. Aber wo steht das Unternehmen beim Klimaschutz? Konzernchef Martin Brudermüller hat dazu einiges versprochen.
von Jürgen Salz

Künftig will BASF die Gesamtwerte aller Kohlenoxid-Emissionen je Produkt („Fußabdruck“) seinen Kunden zur Verfügung stellen. Das Projekt hat in der Chemieindustrie Vorbildcharakter. 

Zudem wird jedes der rund 45.000 BASF-Produkte vom Konzern nach seiner Umweltverträglichkeit bewertet. Die Sparte für nachhaltige Produkte soll 2021 rund 28 Prozent zum Umsatz beitragen – vor zwei Jahren waren es erst 15 Prozent.

Für sein Engagement bekommt Brudermüller sogar etwas Lob von Greenpeace. So sagt Jonas Ott, Klimaexperte bei Greenpeace: „Manche Top-Manager in den Konzernen haben schon verstanden, dass sie jetzt aufgrund der Erderhitzung und des politischen Drucks der EU handeln müssen. Es ist auf jeden Fall gut, dass BASF sich in diese Richtung bewegt.“

Im 18. November wird der Entscheidungsmacher im Rahmen eines exklusiven Dinners in Frankfurt gekürt. Mehr über diese Veranstaltung und auch die Anmeldung finden Sie hier: https://anmeldung.me/enma/

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