Frankfurt Bayer stößt mit seinen Übernahmeplänen für den US-Saatgutriesen Monsanto bei den deutschen Landwirten auf Skepsis. „Wir sind daran interessiert, dass bei den Betriebsmitteln weiter Wettbewerb stattfindet. Das würde durch eine Übernahme von Monsanto durch Bayer möglicherweise weiter eingeschränkt und muss daher genau geprüft werden“, sagte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken, zur Nachrichtenagentur Reuters. Monsanto habe ein „kritisches Geschäftsmodell“. „Sie schnüren ein Zwangspaket aus Pflanzenschutzmitteln aus dem eigenen Hause und speziell dafür hergestelltem Saatgut.“ Dadurch seien die Landwirte an bestimmte Anbieter gebunden. „Im Einzelfall kann das zwar Sinn machen, aber am Ende sollte der Landwirt selbst entscheiden können, wo er seine Pflanzenschutzmittel und sein Saatgut kauft.“
Dagegen gebe es einen dringend Bedarf an neuen innovativen Pflanzenschutzmitteln. „Da geht aus unserer Sicht mehr; es gibt viele alte Wirkstoffe und wenig neue, da wünschen wir uns mehr Engagement von den Herstellern“, sagte Krüsken. Bayer hatte am Morgen mitgeteilt, Monsanto für 62 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen und damit zu einem weltweit führenden Anbieter für Saatgut und Pflanzenschutzmittel zu werden. „Wir glauben, dass die Kombination auch erheblichen Vorteil für die Landwirte erzeugt“, hatte der Vorstand erklärt.