Bayer Mexikos Auflagen für die Monsanto-Übernahme

Bayer: Mexikos Auflagen für Monsanto-Übernahme Quelle: dpa

Alle zuständigen Kartellbehörden haben der Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto durch den Bayer-Konzern zugestimmt. Als Letzte genehmigten die mexikanischen Wettbewerbshüter den Deal – unter Auflagen.

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Wie erwartet stimmten auch die Wettbewerbshüter Bayers 63-Milliarden-Dollar-Deal zu. Die Wettbewerbsbehörde erhob für die Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto allerdings Auflagen. So müssten Anlagen aus den Geschäften mit gentechnisch veränderten Baumwoll-Samen, mit allen Gemüse-Samen und mit Teilen der Herbizide zurückgezogen werden, teilte die Wettbewerbsbehörde (Cofece) mit. So solle verhindert werden, dass Bayer zu große Marktanteile im Bereich der Gemüse-Samen bekomme und zum einzigen Anbieter genveränderter Samen für Baumwollpflanzen in Mexiko werde, hieß es in der Cofece-Mitteilung. Bayer müsse die genannten Bereiche an BASF verkaufen, bevor die Übernahme abgeschlossen werde, so Cofece.

Diese Forderung ist nicht neu und somit reagiert Bayer darauf bereits und veräußert Geschäfte mit einem Umsatzvolumen von 2,2 Milliarden Euro an den Rivalen BASF deutlich mehr als ursprünglich geplant.

Rund zwei Jahre verhandelten Bayer und Monsanto mit den zuständigen Wettbewerbshütern. Insgesamt prüften Kartellbehörden aus rund 30 Ländern den Megadeal. In all diesen Ländern sind die Märkte von der Übernahme betroffen. Mit dem Kauf von Monsanto steigt Bayer zum weltgrößten Hersteller von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln auf. Die Kartellwächter mussten darauf achten, dass die Marktmacht des neu aufgestellten Konzerns nicht zu groß wird. Sie verpflichteten Bayer, sich von den Teilen des Geschäfts zu trennen, in denen auch Monsanto tätig ist.

In BASF sehen die Kartellwächter einen geeigneten Käufer, um den Leverkusenern künftig in diesen Bereichen sowie beim Digital-Farming - also der durch moderne Digitaltechnik unterstützten Landwirtschaft - ausreichend Konkurrenz zu machen. Der Rivale aus Ludwigshafen zahlt dafür insgesamt rund 7,6 Milliarden Euro an Bayer.
Der Kauf von Monsanto ist die größte Übernahme eines deutschen Konzerns im Ausland - und Bayer muss sich dafür hoch verschulden. Mehrere Ratingagenturen stuften nun die Bonität des Leverkusener Agrarchemie-Konzerns herab. Moody's setzte Bayer im Langfristrating von „A3“ um eine Stufe auf „Baa1“ herab. Kredite an Bayer unterliegen damit aus Sicht der Agentur einem moderaten Risiko. Auch Standard & Poor's (S&P) senkten ihr Langfrist-Rating für die Bonität des Konzerns - um zwei Stufen von „A-“ auf „BBB“. Beide Agenturen begründeten den Schritt mit den gestiegenen finanziellen Verpflichtungen, die Bayer mit der Übernahme eingehe.

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