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Bayer Wo Deutschlands Chemiekonzerne investieren

Etwa 50 Kilometer von Shanghai entfernt, ist eines der größten Chemieareale der Welt entstanden. Seit zehn Jahren mischt auch Bayer mit. Der Pharmariese will seine Investitionen in Asien noch aufstocken. BASF lagert gleich ganze Geschäftsbereiche nach Asien aus.

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Der Vorstandsvorsitzende der Bayer AG, Marijn Dekkers Quelle: dapd

Wenn die Konzernchefs von BASF, Bayer, Evonik oder Linde von "Investitionen in Asien" sprechen, dann meinen sie häufig den Shanghai Chemical Industry Park. Eineinhalb Autostunden vom Stadtzentrum Shanghais  entfernt, erstreckt sich dort eines der größten Chemieareale der Welt.

Auch US-Konzerne wie DuPont oder 3M sind dort vertreten. Der asiatische Markt boomt, in den Anlagen entstehen Chemikalien und Kunststoffvorprodukte, die sich später in Autos, Baumaterialien oder Mobiltelefonen wiederfinden.

In den vergangenen Jahren haben sich immer mehr Unternehmen in dem Park angesiedelt. Das Wort Park ist allerdings etwas übertrieben: Tatsächlich finden sich nur einige Grüflächen auf dem Areal, ein künstlicher Fluss schlängelt sich durch das Gelände. Im Shanghai Chemical Industrial Park gibt es Bankfilialien und eine Arztstation. Vom anstrengenden Arbeitsalltag können sich Manager auf dem Golfplatz oder im Hotel Ramada erholen.

Bayers Zukunft liegt in Asien

Beispiel Bayer: Die Zufahrtsstraße zum Park ist heute zu Ehren des Leverkusener Konzern geflaggt. Der Pharma- und Chemiekonzern feiert seinen zehnten Geburtstag im Park. 2001 legte Bayer den Grundstein für seine erste Anlage im Park. Heute ist Konzernchef Marijn Dekkers angereist, um eine neue Produktionsanalge  einzuweihen, die Vorprodukte für Weichschäume herstellt, die sich irgendwann in Möbeln oder Autositzen wiederfinden.

Schließlich sind die Chinesen gerade dabei, sich neu einzurichten und immer mehr Autos über die Straßen rollen zu lassen. Vom Boom in Chinas Städten will Bayer profitieren. Zwei Milliarden Euro hat der Konzern bereits in sein neues Werk zur Produktion von Polymeren in Shanghai investiert, eine weitere soll noch folgen.

Dies sei die größte Einzelinvestition außerhalb Europas, sagt Dekkers. Die Investition soll sich relativ schnell auszahlen: Bis 2015 möchte Bayer seine Umsätze in China von etwa drei auf sechs Milliarden Euro steigern.

Die Weichschäume, die das neue Werk produziert, kommen in Schuhen, Autos, Sesseln und Matratzen zum Einsatz. Nach der feierlichen Einweihung der neuen Anlage im Beisein von Repräsentanten der Stadt Shanghai setzt Dekkers dann noch einen drauf: Der Konzernchef verkündet, dass Bayer in ganz Asien bis 2015 beim Umsatz um 60 Prozent zulegen will: das wären dann nach heutigen Wechselkursen rund 11 Milliarden Euro. 

Mehr als ein Viertel des Konzernumsatzes würde dann in Asien anfallen: aktuell sind es 20 Prozent. Geplant ist der Ausbau von Produktion, Forschung und Vertrieb in Asien.

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