Berichte über Gegenangebot Doch neuer Bieterkampf um Stada?

Das Rennen um Stada schien entschieden – die Finanzinvestoren Bain und Cinven hatten das einzige Angebot vorgelegt. Doch jetzt könnte der Bieterkampf neu entfacht werden: Laut einem Bericht liegt ein Gegenangebot vor.

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Stada Quelle: dpa

Die Übernahmeschlacht um den Arzneimittel-Hersteller Stada könnte laut einem Bericht von neuem beginnen. Der zunächst im Bieterrennen unterlegene Finanzinvestor Advent erwäge, zusammen mit der chinesischen Firma Shanghai Pharmaceuticals ein Gegenangebot für Stada vorzulegen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Die Offerte solle bei rund 70 Euro liegen.

Allerdings sei noch keine Entscheidung gefallen, hieß es in dem Bericht. Advent und Shanghai Pharmaceuticals würden ein bereits vorliegendes Angebot für Stada überbieten.

Aus Finanzkreisen verlautete, die Chinesen, die im Bieterkampf um Stada gemeinsam mit dem Finanzinvestor CVC bereits als Interessenten gegolten hatten, hätten neues Interesse an Stada. Weder der hessische Pharmakonzern noch die Investoren äußerten sich dazu. Die Aussicht auf ein noch lukrativeres Angebot trieb Stada-Aktien am Dienstag zeitweise auf ein Rekordhoch.

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete hingegen, dass – anders als in der Bloomberg-Meldung – kein zweites Angebot vorliege. Es gebe auch keine Hinweise, dass der unterlegene Finanzinvestor Advent sich mit der chinesischen Shanghai Pharma für eine konkurrierende Offerte verbündet habe, sagten zwei mit der Lage vertraute Personen laut Reuters.

Stada selbst teilte inzwischen mit, nichts von einem zweiten Angebot zu wissen. Die Offerte von Bain und Cinven sei das einzige Angebot, das Stada vorliege, sagte ein Sprecher am Dienstag. „Vorstand und Aufsichtsrat haben den Aktionären die Annahme dieses Angebots empfohlen. Es wurde uns gegenüber auch kein anderes Angebot angekündigt“, sagte der Sprecher. „Insofern haben wir keinen Grund, darüber zu spekulieren.“

Zuletzt schien das Rennen um Stada – einen Hersteller von Nachahmer-Medikamenten und rezeptfreien Markenprodukten – schon entschieden. Die Finanzinvestoren Bain und Cinven hatten sich im April mit einem 5,3-Milliarden-Euro-Angebot gegen das Investorenduo aus Advent und Permira durchgesetzt. Bain und Cinven bieten insgesamt 66 Euro je Aktie. Stada warb bei Aktionären dafür, das Übernahmeangebot bis zur Frist am 8. Juni anzunehmen. Damit der Deal zustande kommt, müssen 75 Prozent der Anteilseigner zustimmen. Bis zum Ablauf der Frist sind aber Gegenangebote jederzeit möglich.

Shanghai Pharma war bereits im März als möglicher Bieter für Stada gehandelt worden, damals allerdings im Duo mit dem Finanzinvestor CVC. Doch ein Gebot legten die Chinesen nie vor. "Shanghai Pharma hätte Schwierigkeiten, die nötige Finanzierung für ein Gegenangebot sicherzustellen", sagte einer der Insider.

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