
Düsseldorf Siemens muss hohe Belastungen in seiner Solarsparte verkraften. Nach Informationen des Handelsblatts aus Branchenkreisen muss der Technologiekonzern mehr als 200 Millionen Euro auf den Firmenwert der 2009 übernommenen Solartechnik-Firma Solel abschreiben.
Die Münchener hatten 2009 umgerechnet 284 Millionen Euro für den israelischen Solartechnik-Spezialisten bezahlt. Bislang hat die Tochter die Erwartungen nicht erfüllt, weil sich die Solarthermie langsamer durchsetzt, als Siemens erwartet hatte. Im boomenden, aber hart umkämpften Photovoltaik-Markt ist Siemens bislang nicht vertreten. Inzwischen ist der Konzern hier aber laut Branchenkreisen auf der Suche nach möglichen Übernahmekandidaten.
Der Siemens-Konzern wollte sich zu den Spekulationen über die hohe Abschreibung nicht äußern. Vorstandschef Peter Löscher legt in der kommenden Woche die Bilanz des Geschäftsjahres 2010/11 (30. September) vor. Operativ läuft es bei den Münchenern derzeit insgesamt weiter glänzend. Allerdings musste der Konzern im dritten Quartal Belastungen wegen des Ausstiegs aus dem Nuklear-Gemeinschaftsunternehmen mit Areva und von Abschreibungen in der Diagnostiksparte in Höhe von zusammengerechnet mehr als einer Milliarde Euro verbuchen.