Biotech Qiagen peilt 2021 kräftiges Wachstum an – Corona-Testgeschäft brummt

Das deutsche Biotech-Unternehmen will bei Gewinn und Umsatz deutlich zulegen. Dabei hilft nicht nur die gestiegene Nachfrage nach Coronatests.

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Das Biotechnologie-Unternehmen macht in der Coronakrise gute Geschäfte. Quelle: dpa

Beim Biotechunternehmen Qiagen brummt das Geschäft mit Produkten für Covid-19-Tests. Nach einem kräftigen Umsatz- und Gewinnanstieg im vergangenen Geschäftsjahr stellte Qiagen auch für 2021 deutliche Zuwächse in Aussicht. Für dieses Jahr werde mit einem Umsatzwachstum zu konstanten Wechselkursen um 18 bis 20 Prozent gerechnet, teilte Qiagen mit. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll sich auf bis zu 2,46 Dollar erhöhen.

„Angesichts der Kombination aus anhaltender Nachfrage nach Covid-19-Lösungen und sich verbessernden Trends bei den Kunden in anderen Bereichen sind wir zuversichtlich, dass wir unsere Umsatz- und Gewinnwachstumssteigerung im Rahmen der Prognose erreichen werden“, sagte Vorstandschef Thierry Bernard.

Die im Nebenwerteindex MDax notierten Aktien legten am Mittwoch zeitweilig um bis zu 1,2 Prozent auf 45,11 Euro zu. Bereits am Vortag hatten Übernahmespekulationen der Aktie Auftrieb gegeben. Einem Medienbericht zufolge soll die US-Diagnostikfirma Quidel einen milliardenschweren Zusammenschluss mit Qiagen prüfen. Die beiden Firmen äußerten sich dazu nicht.

Es wäre nicht das erste Mal, dass Qiagen Interesse auf sich zieht: Im vergangenen Sommer scheiterte der US-Rivale Thermo Fisher mit seiner 11,3 Milliarden Euro schweren Offerte am Widerstand der Aktionäre. Diese hatten das Angebot wegen der besseren Geschäftsaussichten von Qiagen im Zuge der Pandemie als zu niedrig bezeichnet.

Seine angehobenen Prognosen für das abgelaufene Jahr übertraf Qiagen dank der hohen Nachfrage nach Corona-Testprodukten. Das Unternehmen profitierte aber auch von einer wachsenden Nachfrage nach anderen Produkten, wie Tests in den Bereichen Tuberkulose und Onkologie oder auch Technologien für die DNA-Probenvorbereitung.

Der Umsatz kletterte 2020 zu konstanten Wechselkursen um 23 Prozent auf 1,87 Milliarden Dollar, der bereinigte Gewinn je Aktie um 52 Prozent auf 2,17 Dollar. Zuletzt hatte Qiagen ein Umsatzplus von 22 Prozent und ein Ergebnis je Aktie von bis zu 2,14 Dollar erwartet.

Qiagen zählt damit mit seinem Produkten zu den Gewinnern der Corona-Pandemie. Davor befand sich das auf Tests zum Nachweis von Krankheiten sowie Laborgeräte spezialisierte Unternehmen in unsicherem Fahrwasser, verfehlte mehrmals seine Prognosen und verlor Ende 2019 seinen Vorstandschef. Das hatte auch einen Strategiewechsel, eine Umstellung seines Produktionsnetzwerks und hohe Restrukturierungskosten zur Folge.

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