BMW Gut elf Prozent mehr Gewinn – aber eine Schwachstelle

BMW schließt das zweite Quartal mit einem Nettogewinn von fast zwei Milliarden Euro ab. Besonders gut unterwegs ist die Autosparte. Doch Konzernchef Harald Krüger hat eine Lücke zum Rivalen Mercedes zu schließen.

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Schmerzlicher Abstand zum Rivalen Mercedes in der Oberklasse. Quelle: PR

München BMW hat im zweiten Quartal den Gewinn überraschend stark gesteigert. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) stieg um 8,4 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro, wie der Münchner Autobauer am Dienstag mitteilte. Unter dem Strich kletterte der Gewinn um 11,4 Prozent auf 1,95 Milliarden Euro. Der Umsatz wuchs im Jahresvergleich um 4,5 Prozent auf mehr als 25 Milliarden Euro.

Auch in der zentralen Sparte Automobile übertraf BMW die Erwartungen der Analysten: Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wuchs um 19,7 Prozent auf 2,18 Milliarden Euro, der Umsatz legte um 5,6 Prozent zu auf 22,87 Milliarden. Vor allem in Europa kletterten die Verkaufszahlen deutlich nach oben. Die Rendite (Ebit-Marge) im Kerngeschäft verbesserte sich auf 9,5 Prozent – deutlich mehr als ein Jahr zuvor und gleichzeitig mehr als zu Jahresbeginn. Dennoch liegt BMW damit hinter Mercedes und vor Audi.

Für das Gesamtjahr bekräftigten die Münchner ihre Prognose, wonach in der Autosparte eine Rendite zwischen acht und zehn Prozent erzielt werden soll. Bei den Auslieferungen und beim Konzernergebnis vor Steuern werden „leichte Zuwächse auf jeweils neue Bestmarken“ angestrebt, sagte Vorstandschef Harald Krüger.

Trotz der guten Zahlen: Schmerzlich ist für BMW nach wie vor der große Abstand zum Rivalen Mercedes in der Oberklasse. Die Stuttgarter verkauften im vergangenen Jahr gut dreimal so viele S-Klassen wie BMW seinen Siebener. Der ist zwar seit Ende 2015 neu auf dem Markt, kann die Lücke zum Rivalen aber nicht recht schließen.

Konzernchef Krüger tüftelt daher seit Monaten an sogenannten Derivaten: Demnach könnte der Siebener ebenso wie die S-Klasse ein Coupé bekommen und dann als „Achter“-Reihe ins Rennen geschickt werden. Eine Entscheidung über das Projekt könnte noch in diesem Jahr fallen.

Auch bei den Elektroautos will BMW nachlegen. Passend zur von der Bundesregierung ausgelobten Kaufprämie bekommt der „i3“ mehr Reichweite; statt 150 Kilometer soll der Stromer demnächst bis zu 300 Kilometer schaffen. Der „i8“ erhält eine offene Variante. Zudem wollen die Münchener in jeder Baureihe einen Hybrid bringen.

BMW war mit seinen Elektromodellen bislang Vorreiter in Deutschland und hat mehr als drei Milliarden Euro in die Entwicklung der Stromer gesteckt. Doch der 2013 eingeführte „i3“ konnte bislang die Erwartungen nicht erfüllen.

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