BMW nach Rekordjahr Große Modelle für die neue Autowelt

BMW hat 2015 Rekordergebnisse erzielt. Bei der Bilanzpräsentation wagt Harald Krüger einen Blick in die Zukunft. Der Konzernchef wird vorsichtiger und erläutert, wie der Autobauer sich den Weg in die Zukunft vorstellt.

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Der Münchener Autobauer setzt sich neue Ziele. Quelle: Reuters

München Der Autobauer BMW wird nach einem Rekordjahr vorsichtiger. Zwar peilt das Unternehmen neue Bestmarken bei den Auslieferungen und dem Konzernergebnis vor Steuern an, rechnet aber lediglich mit leichten Zuwächsen, wie BMW am Mittwoch zur Bilanz-Pressekonferenz in München mitteilte.

Einer „grundsätzlich positiven Entwicklung“ auf den Automobilmärkten stünden ein harter Wettbewerb, steigende Personalkosten und hohe Investitionen in Zukunftstechnologien gegenüber. Auch das wirtschaftliche und politische Umfeld dürfte unsicher bleiben, erwartet BMW.

Im vergangenen Jahr verkaufte der Hersteller 2,2 Millionen Autos und damit so viele wie nie zuvor. Der Umsatz kletterte um fast 15 Prozent auf 92,2 Milliarden Euro, und das Vorsteuerergebnis legte um knapp sechs Prozent auf 9,2 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich verdiente BMW rund 6,4 Milliarden Euro und damit zehn Prozent mehr als vor Jahresfrist.

Der Konzern will künftig mehr Geld mit digitalen Diensten und außerhalb des klassischen Autoverkaufs verdienen und setzt sich dafür neue Ziele bis 2020. Ab 2017 wird eine Umsatzrendite vor Steuern (EBT-Marge) von mindestens zehn Prozent angestrebt, so Vorstandschef Harald Krüger bei der Vorstellung seiner neuen Strategie namens „Number One Next“. 2015 wurde dieser Wert bereits erreicht.

Die Motorrad-Sparte soll vor Zinsen und Steuern eine Rendite zwischen acht und zehn Prozent abwerfen; zuletzt betrug die Ebit-Marge hier 9,1 Prozent. Das Pkw-Geschäft soll nach wie vor zwischen acht und zehn Prozent Rendite einfahren.

„Strategie und Profitabilität sind für uns untrennbar miteinander verbunden“, sagte Finanzchef Friedrich Eichiner. Der Wandel der Autobranche koste die Hersteller immens viel Geld. „Wir führen die BMW Group in eine neue Ära“, erklärte Konzernchef Krüger. Mit Hilfe von digitaler Vernetzung, neuen Serviceangeboten und automatisiertem Fahren solle das mobile Leben einfacher, komfortabler und sicherer werden. Die Elektromobilität will BMW ausbauen – ein neues Modell der i-Reihe kündigte Krüger für den Beginn der 2020er Jahre an, nannte aber keine Details.

Um die hohen Investitionen in Vernetzung und auch in neue Antriebsformen wie etwa die Brennstoffzelle zu finanzieren, setzt BMW vor allem auf große Modelle, die viel abwerfen. Dazu zählen der geplante große Geländewagen X7, mögliche 7er-Ableger und weitere Modelle der PS-starken M-Reihe.

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