Branchenbilanz Maschinenbau bangt nach Erholung um Russland-Geschäft

Die Maschinenbauer geben sich besorgt wegen der herrschenden Sanktionspolitik. Das laufende Russland-Geschäft könnte darunter leiden.

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Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) rechnet für 2018 mit einem Wachstum von drei Prozent. Quelle: dpa

Düsseldorf Nach einer Trendwende im Handel mit Russland fürchten Deutschlands Maschinenbauer angesichts der Sanktionen der EU und der USA wieder um ihre Geschäfte. „Besonders jetzt, wo sich die russische Wirtschaft dank des Ölpreises langsam erholt, werden europäische Hersteller durch die Sanktionen ins Hintertreffen geraten“, warnte Ulrich Ackermann vom Branchenverband VDMA am Mittwoch.

2017 waren die Exporte in das Land den Angaben zufolge erstmals seit vier Jahren wieder gestiegen. Die Hersteller lieferten Maschinen und Anlagen „Made in Germany“ im Wert von 5,3 Milliarden Euro – 22,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Durch das US-Sanktionspaket von 2017 befürchten die Maschinenbauer wachsende Schwierigkeiten bei der Finanzierung und Absicherung von Russlandgeschäften. „Die Anzeichen dafür mehren sich“, sagte der VDMA-Außenwirtschaftsexperte. Die Folgen der jüngsten US-Strafmaßnahmen seien derzeit noch nicht absehbar. „Die Verunsicherung dürfte aber weiter wachsen.“

Russland liegt aktuell auf Platz 9 der wichtigsten Absatzmärkte deutscher Maschinenbauer. Vor allem die Konkurrenz aus China hat den Angaben zufolge in den letzten Jahren deutlich aufgeholt.

Insgesamt schnitt die exportorientierte Branche im vergangenen Jahr besser ab als zunächst berechnet. „Die Produktion ist um real 3,9 Prozent auf rund 223 Milliarden Euro gestiegen. Das kann aber nochmals revidiert werden. Unsere Prognose lag bei plus drei Prozent“, sagte der Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Carl Martin Welcker. „Die Stimmung in der Branche ist exzellent. Und auch die Zahlen sind exzellent.“ Auch im laufenden Jahr gebe es noch Luft nach oben.

„Für 2018 bleibt es vorerst bei der Prognose eines Wachstums von drei Prozent“, sagte der Kölner Unternehmer, der seit November 2016 den Verband leitet. „Der Start ins Jahr ist gut gelungen. Wir sind dabei, die Prognose zu überprüfen. Wir rechnen jetzt.“ Möglicherweise könne man bei der Hannover Messe in zwei Wochen schon mehr sagen.

„Insgesamt läuft es mit Ausnahme von Großbritannien und der Türkei in allen wichtigen Ländern ziemlich gut. Der Markt in den USA läuft vorne weg. Auch China läuft nach wie vor sehr gut.“ Die USA hätten einen Sprung gemacht durch die Steuerpolitik von Präsident Donald Trump. „China war 2017 ein ganz starkes Jahr.“

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