
Eines kann der Biergigant AB InBev über seine deutsche Marke Beck’s sagen: Die Bremer Brauerei taucht bei den Strafzahlungen der hiesigen Bierbranche in Höhe von fast 340 Millionen Euro wegen unerlaubter Preisabsprachen nicht in den Schlagzeilen auf. Das liegt aber nur daran, dass Beck’s zwar mitmachte, jedoch als Kronzeuge auftrat und deshalb ohne jede Geldbuße davonkam.
Dramatischer Rückgang
In die Pflege ihrer deutschen Marken dürfte AB InBev die eingesparten Millionen kaum gesteckt haben. Denn hierzulande zählen die Brasilianer zu den größten Verlierern.
Laut der Marken-Hitliste des Fachblattes „Inside“ verloren sowohl Beck’s (minus sieben Prozent) als auch Hasseröder (minus 12,5 Prozent) 2013 deutlich dramatischer an Produktionsvolumen als der Biermarkt insgesamt.
Zum hiesigen Bauchladen des Bierriesen zählen auch die bayrischen Marken Franziskaner, Spaten, Löwenbräu und die Altbiermarke Diebels. Vor allem Hasseröder, das ostdeutsche Bier mit dem Auerhahn, wurde brutal gerupft. Nachdem es über Jahre in Billigaktionen des Handels verramscht worden war, drückte das AB-InBev-Management im Februar 2013 eine Preiserhöhung durch.
Statt für 7,99 oder 8,99 Euro taucht das Ost-Pils nun immer häufiger mit einer Neun vor dem Komma auf. Die Folge: Der Absatz bricht ein.
Gleichzeitig werden auch die Marketingausgaben gekappt. So steckte AB InBev von Januar bis September 2013 nur noch lausige 53.000 Euro in klassische Werbung. Laut „Inside“ investierte Marktführer Krombacher im gleichen Zeitraum 886-mal so viel.