Die deutsche Industrie hat im Oktober wegen starker Nachfrage aus dem Euro-Raum überraschend mehr Aufträge erhalten. Das Neugeschäft kletterte um 0,3 Prozent zum Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Donnerstag mitteilte. Ökonomen hatten hingegen mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet. Im September waren die Aufträge nach revidierten Daten um 0,1 Prozent gestiegen. „Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe haben sich nun drei Monate in Folge erholt“, erklärte das Ministerium. „Der Sondereffekt der WLTP-Problematik in der Automobilindustrie ist allerdings auch zu Beginn des vierten Quartals noch deutlich spürbar.“ Es seien aber Fortschritte erkennbar. Die Aufträge in der Kfz-Industrie hätten sich seit dem Tiefpunkt im Juli spürbar belebt „und der Zulassungsstau löst sich allmählich auf“.
Das Auslandsgeschäft der Industrie legte im Oktober um 2,9 Prozent zu. Dabei stiegen allein die Bestellungen aus der Euro-Zone um 7,3 Prozent. Die Orders aus Drittstaaten - zu denen die weltgrößten Volkswirtschaften USA und China gehören - stiegen um 0,3 Prozent. Die Inlandsnachfrage sank allerdings um 3,2 Prozent.