
Die Geschäfte mit der grünen Gentechnik wird die BASF künftig, wie berichtet, vom Forschungszentrum Research Triangle Park im US-Bundesstaat North Carolina aus führen.
Fortan wird sich das Unternehmen in der Pflanzenbiotechnologie auf die Hauptmärkte in Nord- und Südamerika und in Asien konzentrieren, sagte BASF-Vorstand Stefan Marcinowski. Europa bleibt nun weitgehend außen vor.
In Limburgerhof bei Ludwigshafen, der bisherigen Pflanzenbiotech-Zentrale der BASF, fallen im Zuge der Umstrukturierung etwa 150 Arbeitsplätze weg. Die Standorte im ostdeutschen Gatersleben (57 Arbeitsplätze) und in Svalöv/Schweden (6 Arbeitsplätze) werden geschlossen. Dagegen sollen die Standorte North Carolina, im belgischen Gent sowie in Berlin ausgebaut werden. Summa summarum will der Ludwigshafener Konzern in Europa 140 Arbeitsplätze streichen.





Gegenwind aus der Europäischen Union
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Schon seit Jahren hatten sich BASF-Chef Kurt Bock und seine Vorstandskollegen über die mangelnde Akzeptanz der grünen Gentechnik in Europa und in Deutschland geärgert. Die Chemie-Manager hatten in der Vergangenheit schon häufiger mit dem Gedanken gespielt, die grüne Gentechnik aus Deutschland weg zu verlagern.
In jüngster Zeit hatten sie sich zunehmend Gegenwind von der Europäischen Union aus Brüssel verspürt. Im Bundesland Rheinland-Pfalz, wo die BASF ihren Firmensitz hat, darf es auch in keinen Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen geben – so steht es im Koalitionsvertrag der rot-grünen Landesregierung.
Laut einer Umfrage („Eurobaromter Biotechnologie“) unter Verbrauchern lehnen 61 Prozent der Europäer gentechnisch veränderte Lebensmittel ab, in Deutschland sind es sogar 72 Prozent. Die genveränderten Produkte seien „nicht sicher“ und „unnatürlich“, lauten die gängigen Argumente.