Chemieindustrie Wacker Chemie stemmt sich gegen steigende Energiekosten

Das Geschäft von Wacker Chemie im ersten Quartal hat stark zugelegt. Doch Sorgen über gestiegene Gaspreise dämpfen die Euphorie der Chemieindustrie.

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Das Chemieunternehmen wappnet sich für einen möglichen Gas-Lieferstopp. Quelle: dapd

Beim Münchner Spezialchemiekonzern Wacker Chemie brummt dank der hohen Nachfrage nach Silikon und Polysilizium für die Chip- und Solarindustrie das Geschäft. Der Umsatz stieg in den ersten drei Monaten des Jahres um 53 Prozent auf 2,08 Milliarden Euro und übersprang damit erstmals die Zwei-Milliarden-Marke, wie Wacker am Donnerstag in München mitteilte. Das operative Ergebnis (Ebitda) war mit 644 (2021: 258) Millionen Euro mehr als doppelt so hoch wie ein Jahr zuvor.

Wacker schraubte die Umsatzprognose um 500 Millionen auf 7,5 Milliarden Euro nach oben, das wäre ein Plus von mehr als 20 Prozent. Beim Gewinn bleibt Vorstandschef Christian Hartel angesichts steigender Energiekosten bei einem erwarteten Ebitda-Rückgang auf 1,2 bis 1,5 (1,54) Milliarden Euro.

„Aufgrund des sehr guten Jahresauftakts erwarten wir, dass das Ebitda im Gesamtjahr tendenziell eher am oberen Ende der prognostizierten Spanne liegen wird“, fügte Hartel hinzu. Der Konzern profitiere aber derzeit noch davon, im vergangenen Jahr Rohstoffe und Energie relativ günstig eingekauft zu haben. Das werde sich in den nächsten Monaten deutlich ändern. Wacker veranschlagt die Mehrbelastung durch höhere Preise in diesem Jahr nun auf 1,1 (bisher 1,0) Milliarden Euro, im ersten Quartal schlugen sie sich nach Unternehmensangaben mit 250 Millionen Euro im operativen Ergebnis nieder.

Wacker versucht den Effekt über Preiserhöhungen größtenteils auf die Kunden abzuwälzen. Vor allem die Produktion von Polysilizium gilt als energieintensiv. In der zuletzt profitabelsten Sparte lag der Umsatz zwar noch um zwölf Prozent über dem Niveau des vierten Quartals, das Ebitda ging aber um zwölf Prozent zurück.

Der Nettogewinn hat sich im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr auf 403 (118) Millionen Euro fast vervierfacht. Im Gesamtjahr werde er aber deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen, bekräftigte Wacker. Vorbörslich lagen die Aktien knapp zwei Prozent im Plus.

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