Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF will mit einem milliardenschweren Zukauf sein Kunststoffgeschäft stärken. Geplant sei, das globale Polyamidgeschäft des belgischen Rivalen Solvay für 1,6 Milliarden Euro zu übernehmen, teilte der Dax-Konzern am Dienstag mit. Der Kaufpreis berücksichtige keine Barmittel oder Fremdkapital. BASF will mit dem Kauf sein Geschäft mit technischen Kunststoffen für die Industrie erweitern und zugleich den Zugang zu den Wachstumsmärkten in Asien und Südamerika ausbauen. Es ist die erste größere Übernahme seit dem Kauf der Frankfurter Chemetall 2016 für rund 3,2 Milliarden Dollar.
Bevor jedoch ein bindender Kaufvertrag unterschrieben werden könne, müsse Solvay noch mit den relevanten Sozialpartnern sprechen. Auch die Wettbewerbsbehörden müssten grünes Licht geben. Laut BASF ist es das Ziel, den Deal im dritten Quartal nächsten Jahres abzuschließen. Ein Joint-Venture-Partner habe bereits zugesichert, BASF seine erforderliche Zustimmung zu dem ausgefertigten Vertrag erteilen zu wollen.
Solvay setzte mit seiner Polyamidsparte den Angaben zufolge im vergangenen Jahr 1,3 Milliarden Euro um und erzielte ein operatives Ergebnis (Ebitda) von rund 200 Millionen Euro. Mit der Akquisition übernimmt BASF zwölf Produktions- sowie vier Forschungs- und Entwicklungsstandorte. In der Sparte sind weltweit 2400 Mitarbeiter beschäftigt. BASF will das von Solvay übernommene Geschäft in die beiden Unternehmensbereiche Performance Materials und Monomers integrieren.