Chemiekonzern BASF hält an Jahreszielen fest – Investoren kritisieren „trägen Tanker“

Der Chemiekonzern BASF hat trotz Ergebniseinbruchs seine Jahresziele für 2023 bekräftigt. Quelle: dpa

Der Chemiekonzern startet besser in das Jahr als erwartet. Dennoch kritisieren die Investoren, dass BASF in der Chemie nicht mehr das Maß aller Dinge sei.

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Der Chemiekonzern BASF hat trotz eines Ergebniseinbruchs im ersten Quartal seine Jahresziele bekräftigt. „BASF ist besser in das Jahr 2023 gestartet als von Analysten erwartet. Und dies in einem stagnierenden und schwierigen konjunkturellen Umfeld“, erklärte Vorstandschef Martin Brudermüller am Donnerstag.

Für das Gesamtjahr rechnet er weiter mit einem Rückgang des bereinigten operativen Gewinns (Ebit) auf 4,8 bis 5,4 (2022: 6,9) Milliarden Euro. Der Umsatz soll auf 84 bis 87 (87,3) Milliarden Euro sinken.

BASF hatte bereits am 12. April vorläufige Quartalszahlen veröffentlicht. Der bereinigte operative Gewinn brach um 31,5 Prozent auf 1,93 Milliarden Euro ein, fiel damit aber noch deutlich besser aus als von Analysten erwartet. Der Umsatz sank wegen einer geringeren Nachfrage um mehr als 13 Prozent auf 19,99 Milliarden Euro. Die Entwicklung der Weltwirtschaft sei nach wie vor mit großer Unsicherheit behaftet, die Dynamik in der Industrie- und Chemieproduktion bleibe verhalten, erklärte BASF.

Nach einem deutlichen Ergebnisrückgang leitet BASF Sparmaßnahmen ein und passt die Verbundstruktur in Ludwigshafen an. Schuld daran sind nicht allein die hohen Energiekosten.
von Nele Antonia Höfler

Der Vorstand stellt sich am Donnerstag auf der Hauptversammlung in Mannheim den Fragen der Aktionäre. Fondsmanager Arne Rautenberg von Union Investment, laut Refinitiv-Daten der achtgrößte Anteilseigner bei BASF, bemängelt in seiner Rede die Aktienkursentwicklung bei dem Unternehmen und die schwächere Entwicklung als der weltweite Chemiesektor. „Die BASF ist in der Chemie nicht mehr das Maß aller Dinge“, erklärte er. „Bringen sie den trägen Tanker wieder auf Kurs, damit aus der BASF wieder eine Erfolgsgeschichte an der Börse wird.“

Brudermüller hatte im Februar ein neues Sparprogramm angekündigt, dem weltweit 2600 Stellen zum Opfer fallen sollen, knapp zwei Drittel davon in Deutschland. Mehrere energieintensive Anlagen am Stammwerk in Ludwigshafen sollen geschlossen werden.

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Fast die Hälfte der Investitionen sollen in den nächsten Jahren nach Asien fließen. Denn in China baut der weltgrößte Chemiekonzern gegenwärtig für bis zu zehn Milliarden Euro einen neuen Verbundstandort in der südlichen Provinz Guangdong. Damit stößt Brudermüller nicht nur auf Gegenliebe. „Der russische Angriff auf die Ukraine hat gezeigt, wie schnell geopolitische Albträume Realität werden können“, sagte Rautenberg mit Blick auf den Konflikt zwischen China und Taiwan.

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