Der BASF-Konzern verkauft sein Bauchemiegeschäft an die US-Beteiligungsgesellschaft Lone Star. Der Kaufpreis betrage ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Finanzschulden 3,17 Milliarden Euro, teilte der Chemieriese am Samstag mit. Mit dem Abschluss der Transaktion werde im dritten Quartal 2020 gerechnet.
„Unser Ziel war es, ein neues Zuhause für unser Bauchemiegeschäft zu finden, wo es sein volles Potenzial ausschöpfen kann“, sagte Saori Dubourg, Mitglied des Vorstands der BASF und zuständig für das Bauchemiegeschäft. „Unter dem Dach von Lone Star kann sich das Construction-Chemicals-Team mit einem branchenspezifischen Ansatz auf weiteres Wachstum konzentrieren.“
Im Herbst vergangenen Jahres hatten die Ludwigshafener den Verkauf der Bauchemie angekündigt. Konzernchef Martin Brudermüller hatte die Trennung mit der geringen Integration des Geschäfts in den BASF-Verbund begründet, auch entspreche es nicht den Profitabilitätserwartungen.
Die Nachrichtenagentur Reuters hatte Ende November von Insidern erfahren, dass BASF mit Lone Star exklusiv verhandle. Aus dem Rennen war dagegen den Aussagen zufolge ein Konsortium aus den Finanzinvestoren Cinven und Bain. Lone Star, unter anderem Besitzer des deutschen Baustoffhersteller Xella, war zuvor zwischenzeitlich vom Verkaufsprozess zurückgetreten, wurde im Verlauf aber wieder an den Verhandlungstisch eingeladen.
Der Bereich beschäftigt mehr als 7000 Mitarbeiter und bietet unter anderem Betonzusatzmittel, Mörtel und Abdichtungen an. BASF hatte ihn 2006 für 2,7 Milliarden Euro inklusive Schulden von Degussa übernommen. 2018 erwirtschaftete die Bauchemie einen Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro.