Chemiekonzern Handelskonflikte und Brexit bremsen BASF aus

Bei BASF sinkt der Umsatz wegen der schwachen Industriekonjunktur und dem Preisdruck im Kunstoff Bereich. Quelle: dpa

Dem Chemiekonzern BASF machen Handelskonflikte, Brexit und die schwache Konjunktur zu schaffen. Die Bilanz für das dritte Quartal fällt jedoch besser aus als erwartet.

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Die schwache Konjunktur macht dem Chemiekonzern BASF weiterhin zu schaffen. Vor allem internationale Handelskonflikte und die unklare Lage im Brexit sorgten dafür, dass im dritten Quartal der Umsatz im Jahresvergleich um zwei Prozent auf 15,23 Milliarden Euro zurück ging. Für den Rückgang waren vor allem niedrigere Preise in den Geschäftsbereichen Chemicals und Materials verantwortlich. Zum ersten Segment gehören die Basischemikalien, im zweiten bündelt BASF das Geschäft mit Kunststoffen. Hier belasteten vor allem niedrigere Verkaufspreise beim Kunststoff-Vorprodukt Isocyanate als Folge von Überkapazitäten.

„Besonders der Handelskonflikt zwischen den USA und China belastet unser Geschäft“, sagte Unternehmenschef Martin Brudermüller am Donnerstag laut Mitteilung. Hinzu kämen die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit. Dies alles bremse die Wirtschaft nicht nur in den exportorientierten Ländern Europas, sondern auch die US-Wirtschaft habe sich deutlich verlangsamt. China wachse zwar weiter, aber mit geringerem Tempo. Die Produktion in der Autoindustrie sei im Vergleich zum ersten Halbjahr noch einmal gesunken.

Allerdings lief es in einzelnen Sparten für den Dax-Konzern wieder etwas besser. Deshalb gingen Umsatz und Ergebnisse im dritten Quartal weniger stark zurück als von Analysten erwartet. „In unseren Downstream-Bereichen waren wir trotz schwierigen Marktumfelds erfolgreich und verzeichneten eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahresquartal“, sagte Brudermüller. Zu den Downstream-Geschäften gehört unter anderem die Sparte Surface Technologies, in der das Unternehmen Katalysatoren, Anstrichmittel und Bauchemikalien bündelt. Im Geschäft mit Pflanzenschutz und Saatgut profitierte das Unternehmen von einem guten Saisonstart in Südamerika.

Den Ausblick für das laufende Jahr bestätigte BASF. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank im dritten Quartal um fast ein Viertel auf 1,1 Milliarden Euro. Nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter blieb ein Gewinn von 911 Millionen Euro - das war ebenfalls knapp ein Viertel weniger als im Vorjahr.

Im Sommer hatte BASF die Jahresprognose wegen der Autoflaute und des Zollstreits zwischen den USA und China kräftig zusammengestrichen. Schon im November 2018 hatte das BASF-Management ein neues Sparprogramm aufgesetzt, um den Konzern profitabler zu machen. Dabei setzt die Führungsspitze vor allem auf schlankere Strukturen und einfachere Abläufe. Dazu gehört auch ein Stellenabbau. Zudem wird der Vorstand des Konzerns zum kommenden Jahr kleiner. Das Sparprogramm soll bereits 2019 eine halbe Milliarde Euro zum operativen Konzernergebnis (Ebitda) beisteuern.

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