Frankfurt Der Chef des Konsumgüterkonzerns Henkel, Hans Van Bylen, hat seine Investitionsoffensive verteidigt. „Wir können uns die höheren Investitionen erlauben, weil wir finanziell kerngesund und extrem gut aufgestellt sind“, sagte Van Bylen der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Samstagausgabe). Henkel verfüge über eine solide Bilanz, die auch weitere Zukäufe erlaube, und habe im vergangenen Jahr neue Höchststände bei Ergebnis, Rendite und Dividende erreicht. Der über Jahre erfolgsverwöhnte Düsseldorfer Hersteller von Persil, Schwarzkopf und Loctite hatte im Januar die Anleger enttäuscht mit einem Umsatzrückgang im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie der Ankündigung, zusätzlich zum laufenden Investitionsprogramm 300 Millionen Euro in verschiedene Wachstumsinitiativen im Konsumgütergeschäft und die digitale Transformation zu stecken. Durch die Extra-Ausgaben dürfte die Umsatzrendite 2019 voraussichtlich erstmals seit 2014 wieder schrumpfen.
„In der Abwägung zwischen Wachstum und Marge lag der Fokus in der Vergangenheit vor allem auf der Steigerung der Marge. Um die langfristigen Erfolgschancen von Henkel zu nutzen, wollen wir nun wichtige Schritte in Richtung mehr Wachstum unternehmen, ohne dabei freilich die Profitabilität aus dem Blick zu verlieren“, sagt der gebürtige Belgier und fügt hinzu: „Wenn wir für unsere Aktionäre Wert schaffen wollen, müssen wir auch das Wachstum stärken.“ Am Montag stellt sich das Henkel-Management auf der Hauptversammlung den Fragen der Aktionäre.