Chemiekonzern Lanxess-Ergebnis bricht ein - Erholung im zweiten Halbjahr erwartet

Konzernchef Matthias Zacher prognostiziert ein hartes Jahr für die Chemieindustrie und Lanxess. Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens könne sich im zweiten Halbjahr aber „deutlich aufhellen“.

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Die Papiere von Lanxess zählten mit einem Minus von rund drei Prozent zu den größten Verlierern im Nebenwerteindex MDax. Quelle: dpa

Der Spezialchemiekonzern Lanxess setzt nach einem Gewinneinbruch zum Jahresstart auf eine Erholung im zweiten Halbjahr. „2023 wird das erwartet harte Jahr für die Chemieindustrie und für Lanxess. Das zeigen unsere Zahlen im ersten Quartal sehr deutlich“, sagte Vorstandschef Matthias Zachert am Mittwoch. „Ich gehe aber davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage im zweiten Halbjahr deutlich aufhellen und sich dies dann auch in unseren Ergebnissen widerspiegeln wird.“

Im besten Fall könnte das 2023 zu einem Ergebnisanstieg auf 950 Millionen Euro führen - schlimmstenfalls könnte aber auch ein Rückgang auf bis zu 850 Millionen Euro zu Buche stehen. Bislang war Zachert von einem Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres ausgegangen.

2022 war der bereinigte operative Gewinn noch um gut 14 Prozent auf 930 Millionen Euro gestiegen. Vor allem die schwache Nachfrage in einigen Kundenindustrien, etwa aus der Baubranche, sowie ein anhaltender Lagerabbau bei vielen Kunden drückten im ersten Quartal auf das Ergebnis. Der bereinigte operative Gewinn brach um fast 28 Prozent auf 189 Millionen Euro ein. Damit lag das Ergebnis am unteren Ende der von Lanxess prognostizierten Spanne, traf aber die Analystenerwartungen.

Das Kölner Unternehmen setzte 1,89 Milliarden Euro um, 1,7 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Unterstützend wirkte sich ein Zukauf aus, Lanxess konnte zudem die Preise noch um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr anheben. Für das zweite Quartal erwartet Zachert ein Ergebnis, das in etwa dem des ersten Jahresviertels entspricht.

Damit dürfte ein weiterer Ergebnisrückgang zu Buche stehen, nachdem Lanxess im zweiten Quartal letzten Jahres ein bereinigtes operatives Ergebnis von 253 Millionen Euro eingefahren hatte. Ein möglicher Ergebnisanstieg im Gesamtjahr steht und fällt damit mit der Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte.

Unternehmenschef geht von Erholung der Ergebnisse aus

Lanxess-Chef Zachert - der das Unternehmen bereits seit 2014 führt und dessen Vertrag am Dienstag um fünf weitere Jahre verlängert wurde - geht für das zweite Halbjahr von einer deutlichen Erholung der Ergebnisse auf Basis einer anziehenden Weltwirtschaft und vor allem getrieben von einer positiven Entwicklung des chinesischen Marktes aus. Der anziehende Konsum, der bereits im zweiten Quartal in einigen Märkten sichtbar werde, dürfte in den beiden Folgequartalen zu einer höheren Produktion und damit auch wieder höheren Bestellrate bei den Kunden führen.

Anleger ermutigte das vorerst nicht: Die Papiere von Lanxess zählten mit einem Minus von rund drei Prozent zu den größten Verlierern im Nebenwerteindex MDax. Viele Investoren seien noch vorsichtig, was das zweite Halbjahr für die Chemieindustrie betreffe, erklärten die Analysten von Baader Helvea.

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