Chemiekonzern Prozess wegen Industriespionage bei Lanxess beginnt im Juni

Zwei Männern wird vorgeworfen, Betriebsgeheimnisse über ein neues Lanxess-Produkt entwendet und in China verwertet zu haben. Den Angeklagten droht eine Freiheitsstrafe.

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Lanxess: Prozess wegen Industriespionage beginnt im Juni Quelle: dpa

Frankfurt Der Fall von Industriespionage beim Kölner Chemiekonzern Lanxess kommt vor Gericht. Der Prozess gegen die Angeklagten, die Geschäftsgeheimnisse von Lanxess nach China verraten haben sollen, beginnt im Juni, wie ein Sprecherin des Amtsgerichts Köln am Montag sagte.

Als erste Verhandlungstermine seien der 26. Juni und der 3. August festgelegt worden. Das Hauptverfahren in der Sache wurde am 20. Dezember eröffnet. Den Angeklagten droht eine Freiheitsstrafe von bis zu vier Jahren.

Die Staatsanwaltschaft Köln hatte im Juni vergangenen Jahres Anklage gegen einen ehemaligen Lanxess-Mitarbeiter erhoben. Ihm wird vorgeworfen, relevante Betriebsgeheimnisse über das Herstellungsverfahren eines neuen Lanxess-Produkts entwendet und in China verwertet zu haben. Angeklagt ist zudem ein zweiter Mann, der die Betriebsgeheimnisse entgegengenommen und an der Verwertung in China beteiligt gewesen sein soll. Beide Angeklagten sind chinesischer Herkunft, haben aber die deutsche Staatsbürgerschaft.

Hintergrund des Verfahrens, über das die Nachrichtenagentur Reuters im November exklusiv berichtet hatte, ist eine Anzeige von Lanxess vom Sommer 2016. Lanxess hatte bestätigt, dass eine Gruppe von Personen chinesischer Herkunft vertrauliche Informationen über ein „innovatives, noch nicht umsatzstarkes Produkt“ entwendet und eine kommerzielle Verwertung versucht hat.

Der Haupttäter sei ein ehemaliger Mitarbeiter gewesen, der seinen Zugang zu Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen missbraucht habe. Lanxess sei es gelungen, die Täter zu überführen und Schaden für das Geschäft abzuwehren. Das Landesarbeitsgericht Düsseldorf hat den ehemaligen Lanxess-Mitarbeiter bereits zu einer Schadensersatzzahlung verurteilt.

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