Chemieriese mit Quartalszahlen BASF erfreut Anleger trotz Gewinnrückgang

Der Gewinn von BASF geht im dritten Quartal zurück, aber nicht so stark wie von Analysten erwartet. Im Agrarchemiegeschäft legt der Chemieriese deutlich zu. Die Gewinnprognose wird bekräftigt, die Aktie steigt.

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Der Chemiekonzern bekräftigt seine Gewinnprognose für das laufende Jahr. Quelle: dpa

Frankfurt Der Chemieriese BASF hat im dritten Quartal einen geringeren Gewinnrückgang als erwartet eingefahren. Der Betriebsgewinn (Ebit) vor Sondereinflüssen sank von Juli bis September um gut fünf Prozent auf 1,5 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstagabend überraschend mitteilte.

Analysten hatten laut dem Analysehaus Vara Research zuletzt mit einem deutlich stärkeren Rückgang auf gut 1,3 Milliarden Euro gerechnet. Dementsprechend reagierte die Aktie am Mittwoch vorbörslich positiv auf die überraschende Vorlage der Zahlen. Bei Lang & Schwarz stiegen die Titel um 1,5 Prozent, womit sie im Dax zu den Favoriten zählten. „Die Zahlen unterstützen die gute Kursentwicklung der letzten Zeit“, sagte ein Händler. Aber da der Ausblick nur bekräftigt worden sei, gebe es keinen Grund für weitere Euphorie. Seit Monatsbeginn haben BASF drei Prozent zugelegt, während der Dax 0,6 Prozent gewann.

Der Umsatz von BASF sank binnen Jahresfrist um knapp ein Fünftel auf 14 Milliarden Euro, was überwiegend auf die Trennung vom Gashandels- und Speichergeschäft zurückzuführen ist. Im Agrarchemiegeschäft, der Sparte Sparte Performance Products, zu der etwa Geschäfte mit Pigmenten aber auch Produkte für die Lebens- und Futtermittelindustrie gehören, sowie im Bereich Functional Materials & Solutions, zu dem beispielsweise das Geschäft mit Autokatalysatoren, Lacken, technischen Kunststoffen und Produkten für die Bauindustrie zählt, konnte BASF im dritten Quartal beim Ergebnis deutlich zulegen.

Für 2016 rechnet BASF weiterhin mit einem Betriebsgewinn vor Sondereinflüssen leicht unter Vorjahresniveau – darunter versteht der Vorstand ein Minus von bis zu zehn Prozent. Der Umsatz wird wegen der Trennung vom Gashandelsgeschäft, das in einem Milliarden-Tauschgeschäft an die russische Gazprom ging, deutlich zurückgehen. Den vollständigen Quartalsbericht will BASF am 27.Oktober veröffentlichen.

Im zweiten Quartal hatte ein Einbruch im Öl- und Gasgeschäft BASF noch einen deutlichen Ergebnisrückgang eingebrockt. Der Betriebsgewinn vor Sondereinflüssen schrumpfte um 16 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Vorstandschef Kurt Bock hatte daher die Jahresprognose als „anspruchsvolles Ziel“ bezeichnet, sie hänge insbesondere von der Entwicklung des Ölpreises ab.

BASF erwartet für dieses Jahr bislang einen Ölpreis von 40 Dollar pro Barrel im Jahresdurchschnitt. Die richtungsweisende Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee kostet derzeit gut 52 Dollar je Barrel (159 Liter).

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