Chiphersteller Infineon will mit Joint Venture vom E-Auto-Boom in China profitieren

Der deutsche Chiphersteller will mit einem Gemeinschaftsunternehmen für Power-Module E-Auto-Bauer in China noch schneller bedienen.

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Erst im Januar hatte der Konzern aus Neubiberg bei München angekündigt, beim autonomen Fahren mit dem chinesischen Suchmaschinenbetreiber Baidu zusammenzuarbeiten. Quelle: Reuters

Berlin/Peking Der deutsche Chiphersteller Infineon will mit einem neuen Joint Venture vom Boom bei E-Autos in China profitieren. Der Münchner Konzern eröffnete am Freitag ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Autobauer SAIC.

Das Joint Venture mit dem Namen SIAPM produziert in China so genannte Power-Module. Diese Geräte steuern die Motoren von E-Autos und sorgen dafür, dass Strom aus der Batterie effizient genutzt wird. Bisher bedient Infineon den Markt für Power-Module ausschließlich aus Warstein.

„Mit unserem Joint Venture werden wir unsere Kunden für Elektrofahrzeuge in China noch schneller bedienen“, sagte Infineon-Vorstandsmitglied Jochen Hanebeck laut Mitteilung bei der Eröffnung des Gemeinschaftsunternehmens. An SIAPM hält SAIC 51 Prozent, Infineon 49. Im Januar hatte der Konzern aus Neubiberg bei München angekündigt, beim autonomen Fahren mit dem chinesischen Suchmaschinenbetreiber Baidu zusammenzuarbeiten.

Entwicklungs-Plattformen sind inzwischen in der Autobranche beliebt, um aufwendige technologische Neuerungen voranzutreiben. Alle großen Fahrzeugbauer und ihre Lieferanten arbeiten mit Hochdruck an Systemen für selbstfahrende Autos und Mobilitätsdienste; Allianzen mit Technologieunternehmen sind dabei an der Tagesordnung.

China, das schon heute der größte Markt für E-Autos ist, hat eine ganze Reihe von Maßnahmen ergriffen, um den Verkauf von Autos mit alternativen Antrieben weiter anzukurbeln. Marktforscher erwarten, dass bis 2020 jährlich zwei Millionen E-Autos und so genannte Plug-in-Hybridfahrzeuge, die mit Strom und Benzin fahren, in China vom Band laufen. Bis 2024 sollen es sogar mehr als vier Millionen sein.

In von Smog geplagten Großstädten wie Peking und Shanghai ist kaum noch an neue Nummernschilder für Autos mit Benzinmotor zu kommen. Käufer von E-Autos profitieren kräftig von staatlichen Subventionen. Auch verordnete die Regierung eine Produktionsquote für E-Autos.

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