
Die deutsche Autoindustrie klagt das ganze Jahr bereits über Produktionsschwierigkeiten und Lieferprobleme infolge der Halbleiterkrise, doch auf deutschen Straßen ist davon nichts zu sehen. Im Gegenteil: Der Fahrzeugbestand nimmt immer weiter zu, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf Zahlen des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer.
Demnach waren zum 1. Oktober in Deutschland 48,648 Millionen Pkw zugelassen, was einem Zuwachs von knapp 400.000 Autos gegenüber dem Jahresbeginn entspricht. „Das ist ein Allzeithoch und es geht immer weiter“, sagte Dudenhöffer, Leiter des Center Automotive Research in Duisburg dem Blatt. „Von einer Abkehr der Deutschen vom Auto ist überhaupt nichts zu sehen.“ Bis zum Jahreswechsel dürfte die Zahl sogar auf 48,7 Millionen anwachsen. Dann werden 585 Autos auf 1000 Einwohner kommen, im Vorjahr waren es noch 580 Wagen.
Der chronische Chip-Mangel bringt die Erholung der Autoindustrie von der Corona-Krise ins Stocken. Produktionsstopps bei den deutschen Autobauern zogen teils massive Absatzrückgänge nach sich.
Mehr: Während die Autokonzerne Milliardengewinne verbuchen, gehen gerade kleinere Zulieferer mit Umsätzen unter 200 Millionen Euro in die Knie. Experten sehen die Autobauer in der Pflicht.