
Mit dem Continental-Werk in Gifhorn steht in der Heimat des Autozulieferers ein weiterer Standort auf dem Prüfstand. Die Fabrik in der ost-niedersächsischen Kleinstadt gibt 1600 Menschen Arbeit, darunter 100 Auszubildende. Der Konzern spricht von einer „kritischen Auftragslage“ und Effizienzproblemen in der Fabrik, die Elektromotoren, Bremsen- und Hydraulikbauteile herstellt.
„Eine Schließung steht aber nicht zur Debatte. Auch betriebsbedingte Kündigungen wollen wir vermeiden“, sagte eine Konzernsprecherin am Dienstag auf Anfrage. Am Dienstag berieten Geschäftsführung und Arbeitnehmervertreter über die Standortchancen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Konzernkreisen stehen im ärgsten Fall Hunderte Jobs zur Debatte - jedoch mittelfristig bis 2020.
Die Top Ten der größten Reifenhersteller
Platz 10
2012 noch nicht unter den Top Ten (Platz 11) war der singapurische Hersteller Giti. Im Jahr 2013 machte das Unternehmen einen Umsatz von 2,9 Milliarden Euro.
Quelle: Neue Reifenzeitung, Stand 04. Juni 2014
Platz 9
Maxxis hat es auch im Geschäftsjahr 2013 unter die Top 10 der größten Reifenhersteller geschafft und verteidigt Platz 9. Maxxis erwirtschaftet seinen Umsatz (3,2 Milliarden Euro) ausschließlich mit Reifen.
Platz 8
Der Umsatz von Yokohama Hochleistungsreifen lag 2013 bei 4,3 Milliarden Euro. 79,7 Prozent davon (3,4 Milliarden Euro) kamen aus dem Geschäft mit Reifen.
Platz 7
Sumimoto verliert im Geschäftsjahr 2013 eine Platzierung und landet auf Rang 7. Der Umsatz betrug 2013 5,5 Milliarden Euro. (4,8 Milliarden Euro, 87,2 Prozent) davon entstanden durch das Geschäft mit Reifen.
Platz 6
Hankook konnte für 2013 einen Umsatz von 5 Milliarden Euro vorweisen. 100 Prozent davon wurden mit Reifen gemacht.
Platz 5
Pirelli erwirtschaftete 99,5 Prozent seines Umsatzes von 6,1 Milliarden Euro durch Reifen.
Platz 4
Continental erwirtschaftet noch nicht einmal ein Drittel seines Umsatzes mit dem Verkauf von Reifen. Gerade einmal 28,8 Prozent des Umsatzes von 33,3 Milliarden Euro kommen aus dem Reifengeschäft (10 Milliarden Euro).
Platz 3
Der Umsatz von Goodyear betrug 2013 14,2 Milliarden Euro (100 Prozent Reifenanteil).
Platz 2
Michelin macht auch fast seinen ganzen Umsatz mit Reifen. 14,2 Milliarden Euro von 20,2 Milliarden Euro stammen aus dem Reifengeschäft (98,0 Prozent)
Platz 1
Bridgestone erwirtschaftete 2013 25,3 Milliarden Euro Umsatz. 85,1 Prozent davon kamen aus dem Reifengeschäft. Das sind 22 Milliarden Euro.
Die IG Metall und der Gifhorner Betriebsrat wollten sich auf Anfrage nicht äußern. Sie verwiesen auf die Gespräche und darauf, dass die Belegschaft ein mögliches Verhandlungsergebnis zuerst erfahre. Falls, wie von der Sprecherin in Aussicht gestellt, betriebsbedingte Kündigungen nicht erfolgen, dürfte der Jobabbau über übliche Hebel wie Abfindungen, Altersteilzeitregelungen oder Fluktuation erfolgen.
Continental betont: „In seiner jetzigen Struktur ist das Werk Gifhorn international nicht wettbewerbs- und zukunftsfähig.“ Ein Abbau von Stellen „wird trotz aller Bemühungen innerhalb der nächsten fünf Jahre unvermeidlich sein“. Ein Effizienzprogramm laufe bereits.
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Mit der drohenden Schrumpfkur sind in der Conti-Heimat Niedersachsen gleich zwei Fabriken von schlechten Nachrichten betroffen, die nur rund 50 Kilometer auseinanderliegen. Für die Schlauchleitungsfabrik in Salzgitter mit deren 220 Jobs sieht Conti gar keine Zukunft mehr.
Die dort in Salzgitter wegen der Nähe zum Werkstoff Gummi zuständige Gewerkschaft IG BCE verhandelt derzeit über eine „sozialverträgliche Lösung für die insgesamt 220 Arbeitsplätze“, darunter 9 Azubis und 40 Leiharbeiter. Die Fabrik verlor kürzlich einen Großauftrag für die Autoindustrie und damit ein Drittel des Umsatzes.