Corona-Lockdowns Produktion von Bosch und Tesla in China läuft wieder an

Der Kampf gegen Covid-19 hat vor allem in Schanghai zu Lockdowns geführt – und auch Tesla Gigafactory lahmgelegt. Nun fährt die Produktion hoch.

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Schätzungen zufolge konnten rund 50.000 Fahrzeuge nicht hergestellt werden. Quelle: Reuters

Nach einem dreiwöchigem Corona-Lockdown treiben erste Unternehmen in der chinesischen Wirtschaftsmetropole Schanghai die Wiedereröffnung ihrer Werke voran. Tesla habe seine Produktion am Dienstag wieder gestartet, berichtete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.

Der US-Elektroautobauer werde in den nächsten drei bis vier Tagen den Betrieb hochfahren, um einen Ein-Schicht-Betrieb zu starten, sagte ein Tesla-Manager dem Fernsehsender Shanghai Television. Ein Insider warnte jedoch, dass die Wiederaufnahme des Betriebs stottere. Von dem US-Konzern, der am Mittwoch seine Quartalszahlen vorlegt, war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Auch der Stuttgarter Autozulieferer Bosch hat die Produktion in seinem Werk im nordostchinesischen Changchun wieder aufgenommen. Ein Werk für Thermotechnologie in Schanghai bleibt dagegen geschlossen, wie Bosch mitteilte. Zwei Werke für Kraftfahrzeugkomponenten in Schanghai und im benachbarten Taicang arbeiteten derzeit aufgrund des Lockdowns in einem geschlossenen Kreislauf, bei dem die Mitarbeiter auf dem Werksgelände leben, essen, arbeiten und schlafen.

Die sogenannte Gigafactory in Schanghai ist das größte Werk Teslas. Durch den Betriebsstopp seit dem 28. März wurden laut Reuters-Berechnungen mehr als 50.000 Fahrzeuge nicht gebaut. Das Werk bedient nicht nur den chinesischen Markt, sondern exportiert auch viele Fahrzeuge nach Europa und Japan.

Tesla-Zahlen am Mittwoch

Mit den jüngst eröffneten Fabriken im brandenburgischen Grünheide und in Austin im US-Bundesstaat Texas macht sich Tesla unabhängiger von dem chinesischen Werk und kann die hohe Nachfrage nach seinen Elektro-Fahrzeugen besser bedienen. Tesla-Chef Elon Musk hatte im Januar ein Produktionsplus von deutlich über 50 Prozent für 2022 vorhergesagt, womit mehr als 1,4 Millionen Fahrzeuge zu den Kunden rollen würden.

Am Mittwoch nach US-Börsenschluss legt Tesla die Zahlen für das erste Quartal vor. Analysten erwarten, dass die Corona-Zwangspause in China und die Kosten für den Produktionsanlauf in Grünheide und Austin auf den Margen lasten dürfte. Von Refinitiv befragte Analysten erwarten im Schnitt einen Umsatz von 17,8 Milliarden Dollar - ein Anstieg von mehr als 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, aber eine Stagnation im Vergleich zum Schlussquartal 2021.

Der Gewinn wird demnach bei 2,26 Dollar je Aktie erwartet - mehr als doppelt so viel wie die 93 Cent im Vorjahresquartal, aber der erste Rückgang im Vergleich zum Vorquartal seit zwei Jahren. Daneben dürften in der Telefonkonferenz zu den Zahlen auch die Pläne von Tesla-Chef Elon Musk zur Übernahme von Twitter für viel Gesprächsstoff sorgen.

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