Dienste, Programme und Unternehmen Die größten Fehlschläge des Jahres

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Aus die Maus

Für den Peripheriehersteller Mad Catz stand es schon 2016 schlecht: Erst mussten die Amerikaner ihre Saitek-Sparte an den Konkurrenten Logitech für 13 Millionen US-Dollar verkaufen - eine Marke, unter der Mad Catz Gamepads, Joysticks und Lenkräder verkaufte. Am 30. März 2017 muss das Unternehmen ganz aufgeben.

Mad Catz war vor allem für seine außergewöhnlich aussehenden Mäuse für einen hohen Kaufpreis bekannt, die sich an die Hand des Nutzers anpassen ließen. Oft wurden diese jedoch für ihre schlechte Verarbeitungsqualität oder die trotz Einstellungsmöglichkeiten merkwürdige Ergonomie bemängelt. Der Hersteller entwickelte schon einige Wochen vor der Insolvenz keine neuen Produkte mehr, sondern vermarktete nur noch alte Hardware als neues Produkt. Die angehäuften Schulden bezahlt das Unternehmen mit dem Verkauf von Restbeständen.

Vodafone Secure Mail wird abgeschaltet

Nur einen Tag später, am 31. März 2017, stellt der Mobilfunkanbieter Vodafone planmäßig Secure Mail ein. Das Unternehmen schaltet den Dienst komplett ab und löscht alle Konten, E-Mail-Verläufe und Anhänge von seinen Servern.

Secure Mail war mit einem proprietären Verschlüsselungsalgorithmus gesichert, den Vodafone von einer Drittfirma entwickeln ließ. Das Unternehmen behauptete fälschlicherweise, dass der Algorithmus RSA im ECB-Modus verwendet worden sei, was zu negativem Medienecho führte. Vodafone korrigierte später seine Behauptung.

Kein Aprilscherz: Für Microsoft Codeplex ist Schluss

Elf Jahre lang konnten Softwareentwickler Microsofts Dienst Codeplex nutzen, um ihre Projekte mit anderen Entwicklern zu teilen. Dessen Ende am 1. April wird von Microsoft selbst bekanntgegeben. Das Unternehmen betont dabei, dass es sich nicht um einen Aprilscherz handele. Am 15. Dezember wird der Dienst komplett heruntergefahren.

Der Grund für die Abschaltung ist laut Microsoft simpel: Es gab einfach nicht mehr genug neue Inhalte. Im März seien lediglich 350 Projekte aktualisiert oder neu eingestellt worden. Das habe nicht den Weiterbetrieb des Dienstes gerechtfertigt. Microsoft selbst hat schon einige Zeit vorher viele seiner Toolkits nicht mehr über Codeplex, sondern über das Entwicklerportal Github verteilt. Ein Vorteil davon: Viele Produkte wurden quelloffen und allgemein verfügbar gemacht.

Empörung bei Nutzern: US-Behörde kippt Netzneutralität

Hasta la vista, Vista!

Vista gilt unter Nutzern auch heute noch als eines der schlechten Windows-Betriebssysteme. Am 11. April stellt Microsoft den Support für das Betriebssystem ein, das Anfang 2007 Windows XP ersetzen sollte. Wenige Leute dürften vom Support-Aus betroffen sein, da Windows Vista selbst fast vollständig durch das gerade einmal zwei Jahre später erschienene Windows 7 ersetzt wurde. Für viele Nutzer galt das Betriebssystem als Betatest für den erfolgreichen Nachfolger.

Anders als bei Windows XP waren die Systemanforderungen von Vista sehr hoch, so dass es auf älteren Rechnern gar nicht oder schlecht genutzt werden konnte. Zudem berichteten viele Nutzer von von allgemeinen Leistungsproblemen, Bugs und Abstürzen.

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