Diesel-Affäre Preise für gebrauchte Dieselfahrzeuge unter Druck

Die Diesel-Affäre wirkt sich auf die Preise für gebrauchte Dieselfahrzeuge aus. Die Nachfrage sinkt, da Kunden verunsichert sind. VW steigert seinen Absatz zwar, in Deutschland sind die Verkäufe jedoch stark gesunken.

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In Deutschland sanken die Verkäufe von Dieselfahrzeugen bei VW im zweistelligen Prozentbereich. Quelle: dpa

Frankfurt/Main/Wolfsburg Die Preise für Diesel-Gebrauchtwagen werden nach Einschätzung des Marktbeobachters Schwacke weiterhin deutlich unter Druck stehen. Sinkende Nachfrage seitens der verunsicherten Kunden und ein steigendes Angebot insbesondere aus den Flotten der Unternehmen werden weiter zu sinkenden Restwerten führen, berichtete der Dienstleister am Montag im Vorfeld der Internationalen Automobilausstellung (IAA).

Umgekehrt steigen die im Angebot knappen Benziner bei steigender Nachfrage im relativen Wert, erwartet Schwacke. Hier sei aber immer die Relation zu derzeit recht günstigen Neuwagen zu beachten, die von den Herstellern unter anderem über hohe Abwrackprämien angeboten werden.

Den Schwacke-Analysen zufolge haben gebrauchte Diesel seit Bekanntwerden der Diesel-Affäre im September 2015 rund 2,2 Prozent an Wert verloren. Der Index-Wert für gebrauchte Benziner stieg hingegen um 5,3 Prozent. Mit 105 Tagen stehen Diesel-Autos derzeit 25 Tage länger beim Händler als die Benzin-Modelle.

Der Volkswagen-Konzern hat im August insgesamt mehr Pkw seiner Kernmarke VW abgesetzt als im Vorjahr. In Deutschland jedoch sanken die Verkäufe im zweistelligen Prozentbereich - so führte unter anderem die Dieseldebatte zu einer Kaufzurückhaltung der Kunden, wie Volkswagen am Montag kurz vor Beginn der Automesse IAA in Frankfurt mitteilte. Der Absatz im Heimatmarkt sank um über 11 Prozent auf 37.000 Fahrzeuge. Neben der Dieseldebatte wirkte sich zudem die Modellumstellung des VW Polo negativ aus.

Insgesamt erhöhte sich der Absatz der Marke VW weltweit um 9,3 Prozent auf rund 453.200 Fahrzeuge, wie Volkswagen weiter mitteilte. Dabei konnte der Konzern insbesondere in den USA, China und Westeuropa mit Ausnahme von Deutschland seine Verkäufe steigern. In den Monaten Januar bis August erhöhte Volkswagen den Absatz seiner wichtigsten Marke um 1,8 Prozent auf knapp 3,9 Millionen Wagen. Auch in diesem Zeitraum verkaufte Volkswagen weniger Autos in Deutschland als im Vorjahr.

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