Genf BMW-Chef Harald Krüger will keine Blaue Plakette für saubere Diesel zur Kontrolle von Fahrverboten in Deutschland. „Es gibt Intelligenteres als Fahrverbote und Blaue Plaketten“, sagte Krüger am Dienstag auf dem Genfer Autosalon. Er sei nicht strikt dagegen, aber es müsse in einen größeren Ansatz eingebunden werden: Wer Elektroautos voranbringen wolle, brauche schnell eine bessere Infrastruktur. Deshalb seien Gespräche mit der neuen Bundesregierung dringend nötig.
Das Ziel, den Ausstoß des Klimagases CO2 zu senken, stehe für BMW. Aber „ohne Diesel sind die CO2-Ziele nicht erreichbar“, sagte Krüger. Wegen der Verunsicherung der Kunden sei die Nachfrage in Deutschland und Großbritannien gesunken. Die BMW-Werke könnten aber mit dem Bau von Benzin-, Diesel und Elektroautos flexibel auf die Nachfrage reagieren.
Der BMW-Chef zeigte sich optimistisch, dass es in den USA nicht zu Strafzöllen auf europäische Autoimporte kommt. „Das geht nicht per Dekret des Präsidenten von heute auf morgen“, sagte Krüger. Und einige Abgeordnete hätten sich schon dagegen ausgesprochen. Sollte es doch dazu kommen, sehe er BMW in der besten Situation aller Wettbewerber. BMW baue sieben Modelle in den USA und sei der größte Autoexporteur dort.
Einen Einstieg des chinesischen Autobauers Great Wall, mit dem BMW künftig einen elektrischen Mini in China bauen will, ist für Krüger kein Thema. „Da gibt es definitiv keine Gespräche. Great wall ist ein Joint-Venture-Partner , mehr nicht„, sagte Krüger.