Diesel-Manipulation Bosch-Mitarbeiter unter Betrugsverdacht

Nicht nur VW, sondern auch Fiat-Chrysler könnte beim Diesel betrogen haben. Diesen Verdacht erhebt die Staatsanwaltschaft Stuttgart und ermittelt gegen zwei Bosch-Mitarbeiter, die beim Betrug geholfen haben sollen.

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Diesel-Manipulation: Bosch-Mitarbeiter unter Betrugsverdacht Quelle: dpa

Düsseldorf Die Manipulationen von Volkswagen an Dieselmotoren sind mittlerweile mehrere Jahre her. In den Fokus der deutschen Ermittlungsbehörden rückt nun ein weiterer Hersteller, dem illegale Praktiken unterstellt werden. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart teilte am Mittwoch mit, ein Ermittlungsverfahren gegen zwei Mitarbeiter von Bosch eingeleitet zu haben. Es bestehe der Anfangsverdacht der Beihilfe zum Betrug, so die Staatsanwaltschaft weiter.

Konkret wird den Bosch-Mitarbeitern vorgeworfen, bei zwei Modellen des italienisch-amerikanischen Autoherstellers FCA die Abgaswerte manipuliert zu haben, damit diese die behördlichen Abgastests bestehen. Konkret geht es um den Jeep Grand Cherokee mit Drei-Liter-Motor, sowie den Dodge Ram 1500. Bei beiden Modellen sie die Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems „ohne technische Rechtfertigung“ verringert worden. Kurzum: Die Ermittler werfen FCA vor, beim Diesel genauso betrogen zu haben wie Volkswagen. Und Bosch soll dabei geholfen haben.

Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft sei zuständig, weil nach jetzigem Kenntnisstand für eine mögliche Beihilfe relevante Tatbeiträge in ihrem Zuständigkeitsbereich geleistet worden seien. Ende 2017 hatte die Staatsanwaltschaft bereits weitere Ermittlungen gegen Bosch im Zuge der VW-Manipulationen eingeleitet. Auch bei diesen Ermittlungen geht es um Beihilfe zum Betrug mit Diesel-Fahrzeugen der VW-Tochter Audi. 

Auch FCA ist beim Diesel mehrfach ins Zwielicht geraten. Bei Nachprüfungen des Kraftfahrtbundesamtes war der Fiat 500X aufgefallen, weil die Abweichung der Stickoxid-Emissionen zwischen Prüfstand und Straße besonders hoch ausgefallen war. Der Konzern bestreitet jeglichen Betrug und bekam damals Rückendeckung von den italienischen Behörden, die damals ebenfalls keine Hinweise auf eine illegale Abschaltung der Abgasreinigung feststellen konnten. Erst auf Druck der EU-Kommission aus Brüssel hatte sich Fiat bereiterklärt, einige Dieselmodelle mit einem Software-Update nachzurüsten.

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