Dieselskandal Ermittler starten weiteres Verfahren gegen Audi

Im Dieselskandal haben die Ermittler gegen mehrere Top-Manager von Audi ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft München verdächtigt die Vorstände, ihre Aufsichtspflichten verletzt zu haben.

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Gegen Vorstände des Autobauers läuft ein zusätzliches Bußgeldverfahren. Quelle: dpa

München Die Münchner Staatsanwaltschaft hat ein Bußgeldverfahren gegen mehrere Audi-Vorstände im Zusammenhang mit der Diesel-Affäre eingeleitet. Wegen möglicher Verletzung von Aufsichtspflichten laufe ein solches Verfahren gegen noch unbekannte Vorstände des Autobauers, sagte eine Behördensprecherin am Freitag. Zuvor hatte der Ingolstädter „Donaukurier“ darüber berichtet.

Die Staatsanwälte hatten im März bereits ein Strafverfahren wegen des Verdachts des Betruges und der strafbaren Werbung bei Audi eingeleitet. Dabei geht es um Abgas-Manipulationen in Europa und den USA. Anfang Juli hatte die Staatsanwaltschaft dann einen früheren führenden Motorenentwickler von Audi verhaftet.

Der von Audi im Februar fristlos gekündigte Manager sitzt weiterhin im Untersuchungsgefängnis und wird jede Woche mehrmals von Beamten des Landeskriminalamts vernommen. Die US-Justiz wirft ihm vor, er habe „Audi-Mitarbeiter angewiesen, Software zu entwickeln und einzubauen, mit der die standardmäßigen US-Abgastests getäuscht werden“. Seine Verteidiger erklärten, er sei nicht der Entscheidungsträger gewesen.

Ein Audi-Sprecher sagte, die Staatsanwaltschaft habe das Unternehmen über das Bußgeldverfahren gegen Vorstände informiert. Im September sollen nach Handelsblatt-Informationen mit Dietmar Voggenreiter, Axel Strotbek, Hubert Waltl und Thomas Sigi vier Vorstände gehen. Auf einen schnellen Wechsel drängen vor allem die Familien Porsche und Piëch, heißt es in Konzernkreisen.

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