Dieselskandal Katarische Aufsichtsrätin: „Abgaskrise hat VW langfristig geholfen“

Seit mehr als drei Jahren sitzt Hessa al-Dschabir für den katarischen Staatsfonds im VW-Kontrollgremium. Die Krise habe dem Konzern geholfen, sagt sie.

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Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident von Niedersachsen, sprach am Sonntag in Doha mit seiner katarischen VW-Aufsichtsratskollegin Hessa Al Jaber. Quelle: dpa

Die katarische Aufsichtsrätin bei Volkswagen, Hessa al-Dschabir, sieht den Konzern durch die schwere Krise des Abgasskandals langfristig gestärkt. Auf lange Sicht konnte Volkswagen von dem Dieselskandal profitieren, meint al-Dschabir.

Die Manipulationen am Schadstoffausstoß von Dieselantrieben, die im September 2015 aufgeflogen waren, seien für die Wolfsburger schmerzlich gewesen. Aber inzwischen sehe man: „VW ist heute stärker als vor drei Jahren. Die Krise hat geholfen, bei der Neuausrichtung des Unternehmens.“

Al-Dschabir sitzt seit Juni 2016 im Kontrollgremium des größten Autoherstellers der Welt. Sie führte am Sonntag in Doha Gespräche mit Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, der ebenfalls VW-Aufseher ist. Der SPD-Politiker ist zu einem viertägigen Besuch in Katar.

Al-Dschabir – frühere Ministerin für Informationstechnologie in ihrem Land und als eine von wenigen Frauen Mitglied der Beratenden Versammlung – vertritt bei Volkswagen die Interessen des Staatsfonds QIA. Dieser hält 17 Prozent der Stimmrechte an dem Unternehmen und ist damit nach den Familien Porsche/Piëch und dem Land Niedersachsen drittgrößter Anteilseigner. Als weiterer Repräsentant Katars sitzt der Investor Hussain Ali Al Abdulla seit 2010 im VW-Aufsichtsrat.

Generell schätze sie die deutsche Industrie, sagte al-Dschabir. Auch im weltweiten Wettbewerb um Marktanteile merke man, dass die Unternehmen in der Bundesrepublik von ihrer hohen Qualität profitieren könnten. Sie habe großen Respekt vor deutscher Ingenieurskunst: „Katar hat Rohstoffe, Deutschland gute Köpfe.“

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