Die katarische Aufsichtsrätin bei Volkswagen, Hessa al-Dschabir, sieht den Konzern durch die schwere Krise des Abgasskandals langfristig gestärkt. Auf lange Sicht konnte Volkswagen von dem Dieselskandal profitieren, meint al-Dschabir.
Die Manipulationen am Schadstoffausstoß von Dieselantrieben, die im September 2015 aufgeflogen waren, seien für die Wolfsburger schmerzlich gewesen. Aber inzwischen sehe man: „VW ist heute stärker als vor drei Jahren. Die Krise hat geholfen, bei der Neuausrichtung des Unternehmens.“
Al-Dschabir – frühere Ministerin für Informationstechnologie in ihrem Land und als eine von wenigen Frauen Mitglied der Beratenden Versammlung – vertritt bei Volkswagen die Interessen des Staatsfonds QIA. Dieser hält 17 Prozent der Stimmrechte an dem Unternehmen und ist damit nach den Familien Porsche/Piëch und dem Land Niedersachsen drittgrößter Anteilseigner. Als weiterer Repräsentant Katars sitzt der Investor Hussain Ali Al Abdulla seit 2010 im VW-Aufsichtsrat.
Generell schätze sie die deutsche Industrie, sagte al-Dschabir. Auch im weltweiten Wettbewerb um Marktanteile merke man, dass die Unternehmen in der Bundesrepublik von ihrer hohen Qualität profitieren könnten. Sie habe großen Respekt vor deutscher Ingenieurskunst: „Katar hat Rohstoffe, Deutschland gute Köpfe.“