Dieselskandal US-Kontrolleur bei Volkswagen bleibt drei Monate länger

Larry Thompson überwacht im Auftrag der US-Justiz die Einhaltung von Compliance-Regeln bei VW. Auf Wunsch des Autobauers wird er seinen Einsatz verlängern.

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Der frühere US-Vize-Justizminister durchleuchtet das gesamte Unternehmen zusammen mit einem Team aus Spezialisten. Quelle: dpa

Der nach dem Dieselskandal eingesetzte Kontrolleur der US-Justiz wird seine Arbeit bei Volkswagen auf Wunsch des Konzerns um drei Monate bis September 2020 verlängern. Volkswagen habe um eine Verlängerung von 90 Tagen gebeten, um Maßnahmen zum Einhalten der Grundsätze guter Unternehmensführung noch gründlicher zu testen, teilte der Wolfsburger Autobauer am Donnerstag mit. Das US-Justizministerium und der von ihm eingesetzte Compliance-Monitor Larry Thompson hätten zugestimmt.

„Wir möchten ein optimales Ergebnis erzielen, es geht nicht einfach nur darum, die Prüfungen hinter uns zu bringen“, erklärte Rechtschefin Hiltrud Werner. Mehr als 100 Prozesse müssten geprüft werden. VW-Konzernchef Herbert Diess erklärte, Integrität auf allen Ebenen müsse so verankert werden, dass sie langfristig sichergestellt sei.

Thompson hatte im Juni 2017 seine Arbeit aufgenommen, nachdem Volkswagen in den USA mit Justiz und anderen Behörden einen Vergleich zur Entschädigung für den 2015 entdeckten Abgasskandal geschlossen hatte. Der frühere US-Vize-Justizminister durchleuchtet das gesamte Unternehmen zusammen mit einem Team aus Spezialisten.

Es wurden schärfere Regeln eingeführt, damit die Beschäftigten sich an Recht und Gesetz halten und es nie wieder zu derart massiven Betrugshandlungen kommt. Erst am Ende seiner Tätigkeit werde sich herausstellen, ob der Konzern alle Grundsätze guter Unternehmensführung erfülle, hatte Thompson Anfang September erklärt.

In den Verhandlungen mit der US-Justiz hatte VW zugegeben, mit Abgasanlagen Behörden und Kunden jahrelang betrogen, Umweltrecht verletzt und die Justiz belogen zu haben. Der strafrechtliche Vergleich allein hatte ein Volumen von vier Milliarden Dollar. Insgesamt kostete die Aufarbeitung der weltweit millionenfachen Abgasmanipulation Volkswagen bisher 30 Milliarden Euro.

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