




Für Deutschlands Firmen stehen bei Auslandsinvestitionen wieder öfter Kostenvorteile im Vordergrund. "Die Zunahme gibt ein erstes Warnsignal, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland dabei ist, Standortvorteile wieder zu verspielen", teilte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) am Montag anlässlich einer Umfrage unter rund 2500 Unternehmen mit. Außerdem wollen viele Firmen mit ihren Auslandsengagements Handelshemmnissen aus dem Weg gehen. Inzwischen nennen diesen Grund 26 Prozent der Befragten. 2011 waren es noch 22 Prozent. Gerade in Südamerika und Russland spiele das eine große Rolle. Für 21 Prozent sind günstigere Kosten ein entscheidendes Motiv - im Vorjahr waren es noch 20 Prozent. In den Jahren 2003 und 2004 lag die Quote allerdings noch bei über 40 Prozent.
Laut DIHK gaben die Firmen zudem an, in diesem Jahr mehr Kapital für ihre Pläne in anderen Ländern in die Hand nehmen zu wollen als 2013. Das entscheidende Motiv dafür ist weiterhin, sich mit Produktionsstätten vor Ort neue Märkte zu erschließen beziehungsweise den Vertrieb und Kundendienst auf- oder auszubauen. "Fast 80 Prozent der Industrieunternehmen planen aus diesen Gründen Investitionen im Ausland." Erstmals seit 2010 haben die deutschen Industriebetriebe wieder die Kern-EU - also die Länder, die schon 1995 zur Union zählten (EU-15) - zum wichtigsten Ziel ihrer Investitionen im Ausland erkoren. Dabei spielt die konjunkturelle Erholung der Euro-Zone eine Rolle. Der bisherige Spitzenreiter China wurde auf Rang zwei verdrängt vor Nordamerika.